Am Lichtlöcherberg stinkt es zum Himmel
Hettstedt/MZ/rh. - Über gut hundert Meter stellt sich dieses zutiefst anrüchige Problem am Hettstedter Lichtlöcherberg dar. Der Geruch, der aus den Kanälen steigt, ist so intensiv, dass die Anwohner der Häuser 4 bis 36 nicht einmal mehr wagen, die Fenster zu öffnen. "Nachts ist es am schlimmsten", sagt Ursula Kössling aus der Nummer 32. Und auch das Wäschetrocknen im Freien ist mit Risiken verbunden. "Mein Sohn musste sich ein neues Hemd kaufen. Seine Kollegen haben zu ihm gesagt, er stinke wie Sch...", berichtet Doris Peuker, Haus 26. "Aus unseren Klärgruben früher hat es nicht gestunken", ergänzt sie.
Die Grundstücke vom Lichtlöcherberg sind zur Entwässerung jetzt an die neue Verbindungsleitung Großörner-Hettstedt angeschlossen, die im vergangenen Jahr gebaut wurde. Da aber in Großörner bisher erst wenige Haushalte eingebunden sind sind, "kommt das Abwasser von dort vorerst noch nur in kleinen Mengen", erklärt Dr. John. Die Fließgeschwindigkeit sei noch zu gering, so dass sich Schlamm im Rohr absetzen kann und es zum Fäulnisprozess kommt. "Wenn in Großörner mehr Haushalte angeschlossen sind, dann wird sich das Problem sicher legen", ist John überzeugt.
Vorerst aber hat der AZV versucht, den Gestank mit Kanaldeckeln zu unterdrücken, die mit Kohlefiltern ausgestattet sind. Sechs Stück seien vor etwa vier Wochen ausgetauscht worden. "Aber dieser Versuch ging daneben", muss John mit Bedauern einräumen.
Jetzt sollen Spezialdeckel mit Papierfiltern helfen. "Wir haben sie bestellt und haben dem Lieferanten gesagt, dass es dringend ist", so der Geschäftsführer, der nun hofft, dass den Anwohnern dann nicht mehr die Luft verpestet wird.