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Allstedt Allstedt: Niemand will Immobilien ersteigern

Von Frank Schedwill 01.06.2016, 20:00
Auktionator mit Hammer
Auktionator mit Hammer dpa

Sangerhausen/Allstedt - Zum Ersten, zum Zweiten und - Pustekuchen. Wer dachte, dass zwei Grundstücke aus Allstedt bei Zwangsversteigerungen am Dienstag im Sangerhäuser Amtsgericht neue Besitzer finden würden, sah sich getäuscht. In beiden Fällen erschien kein Bieter.

Niemand wollte Betrag zahlen

Versteigert werden sollte zum einen ein 2 511 Quadratmeter großes Grundstück in der Sophienstraßen-Siedlung. Es ist mit einem Gebäudekomplex bebaut, der unter anderem aus Wohnungen, Büros, einem Swimmingpool sowie einem Großen Carport besteht. Der Verkehrswert liegt laut Gutachten bei 440 000 Euro. Es wäre bei dem Termin für 300 000 Euro zu haben gewesen, wie die Mitarbeiterin der Commerzbank Leipzig sagte, die die Zwangsversteigerung beantragt hatte. Doch niemand war bei dem Termin bereit, so viel Geld auszugeben.

"Nicht verschleudern"

Ein älterer Herr bot der Bank bei einem Gespräch auf dem Gerichtsflur die Hälfte des Verkehrswertes. Doch dafür wollte das Geldhaus die Immobilie nicht hergeben. „Wir wollen es nicht verschleudern“, hieß es. Rechtspfleger Eckhard Christoph stellte das Verfahren vorerst ein. Die Commerzbank beantragte sofort die Fortsetzung. Voraussichtlich im Oktober wird es nun einen erneuten Versteigerungstermin für das Grundstück in der Sophienstraßen-Siedlung geben.

"Hoffnungslose Grundstücke"

Ähnlich sah es später bei einer Versteigerung eines rund 21 000 Quadratmeter großen Gewerbegrundstückes in der Straße Am Gehren aus, das mit Lager- sowie Produktionshallen bebaut ist. Es wurde zum wiederholten Mal angeboten. Aber auch für diese Fläche fand sich kein Käufer. Dabei hätte das Grundstück, dessen Verkehrswert 396 000 Euro beträgt, bei der Versteigerung für weniger als die Hälfte der Summe den Besitzer wechseln können. Die Deutsche Bank als Gläubigerin ließ aufgrund des mangelnden Interesses das Verfahren einstellen. „Wir werden mit dem Grundstück nicht erneut in den Markt gehen“, kündigte Mitarbeiterin Andrea Augustin an. Die Fläche sei schon lange abgeschrieben und befinde sich mittlerweile im Portfolio „hoffnungslose Grundstücke“. (mz)