1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. 100 Jahre Mifa im Spengler-Museum

100 Jahre Mifa im Spengler-Museum

Von Steffi Rohland 24.06.2007, 15:13

Sangerhausen/MZ. - Das große Publikum bewies: Monika Frohriep hatte mit dem Thema den Nerv der Sangerhäuser getroffen. Vor allem ehemalige Mitarbeiter der Mitteldeutschen Fahrradwerke waren gekommen, um einiges aus der Geschichte des Betriebes zu erfahren. Das börsennotierte Unternehmen zählt derzeit mit 400 fest angestellten Arbeitnehmern und weiteren Saisonkräften als größter Arbeitgeber in Sangerhausen. "Es ist ein Unternehmen, das auch weiter investiert", sagte Sangerhausens Amtsleiterin Sibylle Lucas. "Jedes Fahrrad trägt den Namen von Sangerhausen in die Welt."

Monika Frohriep fügte hinzu: "Sangerhausen könnte neben Berg- und Rosenstadt auch ein weiteres Attribut, nämlich Fahrradstadt, tragen." Über zehn Millionen Mifa-Fahrräder wurden in den 100 Jahren in die ganze Welt exportiert. Bevor sie in einem bebilderten Kurzvortrag die wechselvolle Geschichte der Mifa darstellte, überreichte sie der Enkelin des Mitbegründers Emil Hesse, Hannelore Hesse, den Geburtstagsstrauß.

"Auf den ersten Blick war die Umsetzung des Themas gar nicht so einfach", sagte Frohriep. "Schließlich haben wir selbst nur drei Mifa-Räder im Magazin. Andererseits war ich mir sicher, dass bei 1 500 Mitarbeitern bis 1989 doch einiges zusammenkommt."

Sie sollte sich nicht täuschen. Am Ende bekam sie so viele Angebote, dass sie gar nicht alles verfolgen oder für die Ausstellung nutzen konnte. Viele Ausstellungsobjekte kommen aus der Stadt. Außerdem erhielt das Spengler-Museum Leihgaben von drei professionellen Fahrradsammlern. Bei den Recherchen im Landesarchiv Sachsen-Anhalt stellte Monika Frohriep fest, dass das Betriebsarchiv nicht vollständig ist. Daneben äußerte sie den Wunsch: "Wir hätten gern ein 'Schützen-Rad' für unsere Sammlung."

Beim anschließenden Ausstellungsrundgang kam sie unter anderem mit den Sammlern Tilman Wagenknecht aus Erfurt und Ingo Schramm vom Fahrzeugmuseum Glöthe ins fachliche Gespräch. "Bei den Führungen wird man mit den unterschiedlichsten Fragen konfrontiert", sagt Frohriep. Um den Museumsbesuchern gegenüber aussagefähig zu sein, interessierte sie sich besonders für die Herstellung der Holzfelgen, die an dem 26-Mädchen-Fahrrad aus dem Jahre 1925 vorhanden sind. Auch das daneben stehende "Meisterschaftsmodell" hat noch diese seltenen Holzfelgen.

Mit Musik aus der Gründerzeit der Mifa umrahmten Schülerinnen der Kreismusikschule Sangerhausen unter der Leitung von Peggy Bitterolf die Ausstellungseröffnung.