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10. Oktoberfest 10. Oktoberfest: Rauschender Partyabend mit einem Wermutstropfen

Von Manfred Deideck 13.10.2002, 17:39

Sangerhausen/MZ. - Es war, als wollten alle Kunden, Händler, Geschäftspartner und, und, und das Fest mit dem familiären Charakter noch einmal in vollen Zügen genießen. Denn ein Wermutstropfen trübte den rauschenden Partyabend ein wenig. Es war die Frage: Wird ein "11." folgen? Eine Antwort darauf konnte oder wollte niemand am Freitagabend geben. Es dürfte sich mittlerweile herum gesprochen haben, dass die Mammut Getränke GmbH und der Getränkefachgroßhandel Michael Lachmann aus Oberröblingen fusionieren. Dies wurde vom Vorstand der Actris AG, dem Brauerei- und Getränkekonzern, zu dem die Mammut GmbH gehört, beschlossen. Der "noch" Mammut-Geschäftsführerin Christine Trebeck schlug eine Welle stürmischen Applaus entgegen, als sie die Bühne des Oktoberfestes betrat, um möglicherweise zum letzten Mal das beliebte Oktoberfest in Sangerhausen zu eröffnen. Ihre persönliche Zukunft sei genau so ungewiss, wie die der weiteren Mitarbeiter. Derzeit sind dort 16 Leute beschäftigt. Christine Trebeck versicherte mit hörbar bewegter Stimme den Oktoberfestteilnehmern, dass das Mammut-Bier als ein Markenzeichen der Stadt Sangerhausen weiter erhalten bleibt.

Dass die Sangerhäuser auch in der Stunde des Frohsinns, den Solidaritätsgedanken nicht vergessen, wurde beeindruckend unter Beweis gestellt. Denn plötzlich rückte eine allein stehende Mutter aus Pirna ins Rampenlicht der Scheinwerfer. Ihr wurden 1 000 Euro als Spende von der Mammut GmbH, ein Kühlschrank von der Werbeagnetur Wieprich aus Sangerhausen und eine Mikrowelle von Elektro-Daum aus Wettelrode überreicht. Den Tränen nahe sagte Beate Schmidt: "Ich empfinde diese Solidarität wunderbar, ich bin überwältigt." In ihrer Wohnung stand das Wasser bis in Augenhöhe, schilderte die Pirnaerin.