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Querfurter Wohnungsbaugesellschaft Querfurter Wohnungsbaugesellschaft: Eine Million für den "Löwen"

05.12.2016, 09:27
Thomas Müller
Thomas Müller privat

Von katrin LöweQuerfurt - Der Plan steht: Ab 2017 will die Wohnungsbaugesellschaft Querfurt (WBQ) den „Löwen“ in der Nebraer Straße1 sanieren. In dem aus dem 19. Jahrhundert stammenden denkmalgeschützten Haus in der Altstadt sollen sieben Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen entstehen, sagt der künftige Geschäftsführer der kommunalen Gesellschaft, Thomas Müller. Gerechnet wird mit einer Investition von rund einer Million Euro. Die Sanierung werde bis 2018 dauern, so Müller. Geplant sei 2017 zudem eine Fugen- und Balkonsanierung in Querfurt Süd, bei der das Gebäude auch einen neuen Anstrich erhält.

In den vergangenen 26 Jahren hat die Gesellschaft nach Angaben ihres Noch-Geschäftsführers Ekkehardt Tutschka mehr als 40 Millionen Euro in Sanierung und Instandhaltung investiert. Heute gehören zu ihrem Bestand 1.005 Wohnungen sowohl in der Altstadt als auch in Süd. Weitere 500 Wohneinheiten werden für Dritte verwaltet.

180 Wohnungen wurden bisher verkauft

Jährlich seien zuletzt im Schnitt 800.000 Euro investiert worden, so Tutschka. 180 Wohnungen wurden bisher verkauft, 131 Wohnungen mit 8.200 Quadratmeter Wohnfläche seit der Wende auch zurückgebaut. So verschwanden etwa drei komplette Wohnblöcke. Ein weiterer Rückbau sei jetzt kein Thema, so Tutschka. Zwar registriert die WBQ einen Leerstand von etwas über zehn Prozent - der aufgrund des demografischen Wandels auch steigt. Er liege aber unter dem Landeswert. „Und er verteilt sich“, so Tutschka. Müller setzt unter anderem auf verstärktes digitales Marketing, um Leerstand zu senken.

Eine Herausforderung für die nächsten Jahre werde altengerechter Wohnraum, sagen beide. Zu beobachten sei unter anderem, dass ältere Menschen vom Land in die Stadt zurückkehren. Die WBQ sei in der komfortablen Lage, über ein Gebäude mit 120 Ein-Raum-Wohnungen und Fahrstuhl zu verfügen, so Tutschka. Es würden aber auch Wohnungen umgebaut. Sein Nachfolger denkt darüber nach, wie sich natürliche Gegebenheiten zur Schaffung von barrierefreien Zugängen nutzen lassen - indem etwa der Raum zwischen kleinen Hängen und Wohnblock aufgeschüttet wird.

Mit dem Rollator ohne Stufen ins Haus kommen

„Für viele reicht es, wenn sie mit ihrem Rollator ohne Stufen ins Haus kommen“, so Müller. Altengerechter Wohnraum müsse zudem für Mieter finanzierbar bleiben. Die Mieten bei der WBQ liegen derzeit zwischen 3,50 und 6,50 Euro pro Quadratmeter. Am häufigsten nachgefragt würden Altstadtwohnungen mit Balkon.

Müller übernimmt die Geschäftsführung ab Januar 2017. Der 30-jährige Betriebswirt arbeitet seit 2014 im Unternehmen. Ekkehardt Tutschka, der nun in Ruhestand geht, war seit der Gründung der Gesellschaft im Juni 1990 deren Geschäftsführer. Bei der feierlichen Verabschiedung im Bildersaal der Burg wurde Tutschka als ein „Urgestein der kommunalen Wohnungswortschaft in Sachsen-Anhalt“ bezeichnet und unter anderem von Alt-Bürgermeister Peter Kunert, Bürgermeisterin Nicole Rotzsch und dem Verband der Wohnungswirtschaft gewürdigt. (mz)

Ekkehardt Tutschka
Ekkehardt Tutschka
Katrin Löwe