Petition und Prüfung Petition und Prüfung: Aufbegehren gegen "unzumutbare" Umleitung geht weiter

Ziegelroda/Querfurt - „Im Zuge der L 172 wird nicht nur die Bahnbrücke erneuert, sondern auch circa 600 Meter Straße neu gebaut sowie der Lückenschluss des Himmelsscheibenradweges geschlossen. Die Bauzeit ist von Juli 2019 bis Juli 2020 vorgesehen“, las Ziegelrodas Ortsbürgermeister Horst Bernhardt den Ortschaftsräten in der Sitzung am Montag unter anderem aus dem Brief des Landkreises vor.
Mit diesem und anderen Antwortschreiben an die Bürgerinitiative, die die vorgesehenen Umleitungen im Zuge der Brückenerneuerung bei Leimbach für unzumutbar hält, werden weitere Details zur Baumaßnahme bekannt. Ein Detail hat Bernhardt bewogen, die Kommunalaufsicht des Landkreises zu kontaktieren. Überdies sprach sich der Rat am Montag dafür aus, eine Petition in den Landtag einzureichen.
Planungen für die Baumaßnahme L 172 liegen ein paar Jahre zurück
Die Planungen für die Baumaßnahme L 172 liegen ein paar Jahre zurück. Laut Landkreis wurde im Jahr 2016 seitens des Straßenverkehrsamtes der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) „aufgegeben, die Möglichkeit einer Behelfsbrücke zu prüfen“. Ergebnis sei gewesen, dass es „aus verschiedenen Gründen keine bauseitige Umfahrung geben kann“. Daraufhin habe man im Jahr 2017 eine ortsnahe Verbindung für Rettungsfahrzeuge, ÖPNV und Radfahrer gemeinsam mit der Stadt Querfurt besprochen, heißt es.
Weiter wird erklärt, dass für diese besonderen Verkehrsströme noch im gleichen Jahr eine Vereinbarung der LSBB und der Stadt über die Nutzung des Weges zwischen Oberschmon und Hermannseck geschlossen wurde. Auf die Vereinbarung verweist auch Petra Witte, Regionalbereichsleiterin Süd der LSBB, in ihrem Schreiben. Sie gehe immer davon aus, dass insbesondere die Vertreter der Kommunen die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen, so Witte, die die Vereinbarung als Anhang beigefügt hat. Die damalige Bürgermeisterin Nicole Rotzsch habe sie am 30. Mai 2017 unterzeichnet, so Bernhardt.
„Wir sind außen vor gelassen worden.“
„Ohne uns als Ortschaftsrat zu informieren“, bemängelte er, „wir sind außen vor gelassen worden.“ Um prüfen zu lassen, ob es rechtens gewesen sei, den Ortschaftsrat nicht zu beteiligen, habe er sich an die Kommunalaufsicht gewandt, erklärte der Ortsbürgermeister.
An der Vereinbarung noch etwas ändern oder ergänzen zu können, ist nun offenbar ein Strohhalm, nach dem die Bürgerinitiative greift. Außerdem hat sich der Ortschaftsrat für eine Petition an den Landtag entschieden. „Wir haben nichts zu verlieren“, so Ratsmitglied Uwe Beuthan. Laut Bernhardt haben sich fast 2.700 Leute mit ihrer Unterschrift dem Bürgerbegehren angeschlossen. „Es betrifft eine ganze Region“, betonte er. (mz/los)