Verdacht der Untreue: Peter Kunert: Anonyme Anzeige gegen Querfurts Ex-Bürgermeister gestellt

Querfurt - Gegen den ehemaligen Querfurter Bürgermeister Peter Kunert (FDP) ist Anzeige erstattet worden. Das sagte Halles Staatsanwaltschafts-Sprecher Dennis Cernota auf Anfrage der MZ. Die Anzeige stamme vom November dieses Jahres, es gehe um den Verdacht der Untreue.

Cernota sprach von möglicher Geldverschwendung. Ein direkter Bezug zu den jüngsten Vorwürfen, die dem Altbürgermeister im Zusammenhang mit einer Rechnungsprüfung bei der Stadt Querfurt durch den Landkreis gemacht wurden, bestehe offenbar nicht.

Die Anzeige sei sehr frisch, zunächst müsse sie überhaupt auf Plausibilität und Stichhaltigkeit geprüft werden, so Cernota. Dafür sei sie zur Polizei geschickt worden. Erstattet worden sei die Anzeige anonym.

Kunert war im Zusammenhang mit der so genannten überörtlichen Rechnungsprüfung, die von März bis Juni in der Stadt stattfand, Misswirtschaft bis hin zum möglichen Verdacht der Vorteilsnahme im Amt vorgeworfen worden. Dem Bericht zufolge soll er zum Beispiel jahrelang Vergütungen aus Aufsichtsrats-Tätigkeiten nicht wie gefordert an die Stadt abgeführt haben. Querfurt sollen so mehrere tausend Euro entgangen sein.

Ungereimtheiten gab es laut dem zum Teil vertraulichen Papier auch bei der Bezahlung von zwei Mitarbeiterinnen oder im Zusammenhang mit Kunerts Dienstwagen, der zwei Monate vor dem Amtsende des Bürgermeisters 2015 noch einmal in die Inspektion kam und unter anderem neue Reifen und ein Navigations-Update erhielt. Zum Amtsende ging das Auto laut Bericht zurück an den Leasinggeber. Mehrere Quellen hatten unterdessen gegenüber der MZ erklärt, dass Kunert es anschließend privat übernommen haben soll.

Kunert selbst hatte auf MZ-Anfrage lediglich erklärt, dass er seine Stadt „zu jeder Zeit nach bestem Wissen und Gewissen vertreten habe und ihr zu keinem Zeitpunkt bewusst oder wissentlich Schaden zugefügt habe“. (mz/lö)