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MZ-Ferientag in Querfurt MZ-Ferientag in Querfurt: Könige für einen Tag

Von Martin Walter 21.07.2016, 10:00
Dietmar Weese zeigt den Kindern, wie man früher dicke Seile hergestellt hat.
Dietmar Weese zeigt den Kindern, wie man früher dicke Seile hergestellt hat. Vincent Grätsch

Querfurt - Zwar gab es im Mittelalter noch keine Ferien, zumindest nicht im heutigen Sinne, wenn doch, hätte man dabei aber vielleicht auf das Bild stoßen können, das sich am Mittwoch den Besuchern der Burganlage zeigt.

Um sich wie ein König oder eine Königin der damaligen Zeit zu fühlen, können die Kinder beispielsweise Kronen basteln, die sogar „mit Brillanten verziert werden können“, wie Martina Zeugner erklärt, als sie den Kleinen die Glitzersteine zeigt. Die Praktikantin der Kreisverwaltung zeigt sich zufrieden mit ihren kleinen Gästen: „Sie haben alle richtig gute Laune!“

Ruby, Charlize und Ben

Das sieht man auch an Ruby, Charlize und Ben. Die drei erfreuen sich einige Meter weiter an den vielen kleinen Spielen, die im Burghof angeboten werden und für deren Teilnahme es Preise zu gewinnen gibt. So beweisen sie beispielsweise beim Dosenwerfen eine hohe Zielgenauigkeit, wie auch ihr Großvater Klaus Nowakowski. Er ist mit seinen Enkeln aus der Mansfelder Gemeinde Wimmelbrug angereist.

„Burgen interessieren meine Enkel und mich. Wir waren voriges Jahr in den Sommerferien auf der Burg Falkenstein und haben uns dieses Jahr entschieden, die Burg Querfurt zu besuchen, vor allem weil hier auch der Ferientag stattfindet“, sagt der Rentner.

Rolle einer Burgmaid

Für Beschäftigung sorgt auch Eveline Albrecht. Sie ist in die Rolle einer Burgmaid geschlüpft. „Ich lese den Kindern Märchen vor, die wir gerade in unserer Ausstellung haben. Unter anderem Jorinde und Joringel, Sechs Schwäne und Die Kleine Meerjungfrau“, sagt die Gästemanagerin der Burg fügt lächeld hinzu: „Das lockt nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen ins Märchenzelt.“

Neben der Burg hat auch das Bauernmuseum geöffnet. Dort wartet eine Reeperbahn auf die Besucher. Doch keine Angst, es bleibt jugendfrei, wie Dietmar Weese erklärt: „Reep ist ein norddeutsches Wort und bezeichnet ein Tau. Auf der Reeperbahn wurden damals also durch Verdrillen dünner Seile ein dicke Trosse hergestellt.“

Kinder begeistern

Wie das Prinzip genau funktioniert wird den Kindern ausführlich gezeigt, bevor sie es selbst probieren können. Und das Interesse ist groß: „Wenn die Kleinen etwas selbst machen dürfen, sind sie natürlich immer begeistert. Vor allem, wenn sie selbst ein Springseil herstellen können.“

Das Angebot nutzen auch Sina und Luisa Petzold, die mit Oma Dagmar den Ferientag besuchen. Auf die Frage, was ihnen am besten gefallen hat, kommt die Antwort von beiden gleichzeitig wie aus der Pistole geschossen: „Das Eselreiten! Die sind einfach so süß!“

Die Vierbeiner sind definitiv der Renner bei den jungen Gästen. Auch Andrea Genschmer zeigt ihrem Sohn Max die „I-Ahs“, die der Kleine mit großer Freude streichelt, während sein großer Bruder sich eher über neuere Beförderungsmittel freut, wie seine Urgroßmutter Jutta Hartmann erklärt: „Der Kleine erfreut sich an den Eseln. Dem Großen haben es die Traktoren angetan.“ (mz)