1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Querfurt
  6. >
  7. Bauernmarkt Querfurt: Bauernmarkt Querfurt: Händlerreihen lichten sich

Bauernmarkt Querfurt Bauernmarkt Querfurt: Händlerreihen lichten sich

Von Susann Salzmann 19.09.2016, 10:20
Trotz des Regens wurde auf die Modenschau nicht verzichtet.
Trotz des Regens wurde auf die Modenschau nicht verzichtet. Susann Salzmann

Querfurt - Die Querne-Stadt im Zeichen der Direktvermarkter. Der alljährliche Bauernmarkt in Querfurt kann in seinem 20. Jubiläumsjahr wohl mit Fug und Recht als kulturelle Institution bezeichnet werden. Eine mit reichhaltigem Angebot, das Generationen anspricht. So sieht es zumindest Edith Weniger aus Querfurt.

Schirm und Kapuze sind Samstag die wichtigsten Gebrauchsgegenstände, die Weniger und ihre Tochter Kerstin aus Berlin mit sich führen. Gute Laune stellt sich zum Bauernmarkt jedes Jahr von selbst ein - ganz gleich, ob Regen oder Sonnenschein. In der Nebraer Straße oberhalb des Marktes starten die beiden ihren Rundgang über die Händlermeile und bleiben nach wenigen Schritten stehen. Der Stand von Thomas Leopold erregt ihr Interesse. DDR-Emaillewaren gibt es am Stand des Ederslebeners zu kaufen. Für ein leuchtend rotes Teekännchen und eine Tasse entscheidet sich Tochter Kerstin.

Obst, Gemüse, Pflanzen und weitere Naturprodukte

„Nicht zum Benutzen. Die dienen nur der Küchendeko“, erzählt sie. Ihre Mutter möchte weiter. Zahlreiche Stände mit Obst, Gemüse, Pflanzen und weiteren Naturprodukten üben eine magische Anziehungskraft auf sie aus. Die Qualität sei bisweilen deutlich besser als die der Discounter, sagt sie. Lippenbalsam für trockene Lippen, aus Bienenwachs hergestellt, kauft sie immer auf dem Bauernmarkt und nimmt deshalb den Stand von Imker Bernd Brix aus Lodersleben ins Visier. „Der wirkt immer, und zwar viel besser als der beim Discounter. Aber hundertprozentig“, betont Weniger. Wegen der künstlichen Duftstoffe weiche sie gern auf die Naturvariante aus.

Dann flaniert sie trotz ungemütlichen Dauerregens gemütlich an den Ständen vorbei. So handhaben es nicht wenige. Mit zufriedener Miene sind Marcel Scorn mit Söhnchen Ole und dem neunjährigen Moritz unterwegs. Unablässig wandert die Hand in ein Plastikbeutelchen, aus dem der Barnstädter Bonbons hervorholt, die flugs mit einem Grinsen in den Mündern des Trios verschwinden. „Die sind vom Erzeuger selbst gemacht und schmecken prima“, erzählt der junge Mann. Solche „Findigkeiten“ machten den Bauernmarkt in Querfurt aus. Dazu komme Schinken und Honig.

Holzmichel-Figuren

Sachen aus der Region, von bekannten Erzeugern schmeckten einfach am besten, entgegnet er. Langsam streift das Trio durch die Straßen. Bei den Holzmichel-Figuren des Merseburgers Wolfgang Claus stoppen sie. Die aus Kiefernholz zurechtgesägten und zusammengeleimten Figuren, die angelnd, mit offenen Armen oder eine Botschaft haltend drapiert sind, finden mehreren Passanten eines genauen Blickes für würdig.

Zwei Stunden pro Figur bringe er schon auf, meint der 76-jährige Hobbybastler. Seit Jahren ist er als Stammhändler zu Gast in Querfurt, und auch ihm fällt - genau wie den Besuchern und anderen Händlern - verstärkt der Leerstand in der Händlerreihe auf. Unbestätigten Aussagen zufolge sollen einige im Vorfeld abgesagt haben, unter anderem aus Umsatzgründen. Die befragten Händler zeigen sich jedoch zufrieden. Lediglich der Regen wirke sich auf die Stärke des Kundenstromes aus.

Zufrieden ist auch Wolfgang Claus. „Ich muss hier aber auch keine 20 Holzmichel verkaufen, denn es ist ja nur ein Hobby. Ich genieße auch lieber die Atmosphäre“. So handhabt es auch Familie Adler aus Querfurt. Jasmin (8) und Noah (9) essen Zuckerwatte und schauen sich interessiert an, welche Erzeugerprodukte es zu kaufen gibt. „Naturseife haben wir schon. Die ist gut“, freut sich die Achtjährige. (mz)