Abfall im Saalekreis Abfall im Saalekreis: Neue Gesellschaft für Müllentsorgung

Querfurt/Merseburg - Im Saalekreis nimmt das neue Konzept zur Abfallentsorgung weiter Formen an. Ein zentraler Baustein ist die Fusion der beiden kommunalen Entsorgungsbetriebe MEG in Merseburg und EGQ in Querfurt. Der Querfurter Stadtrat hat den Weg dafür geebnet und wird die städtischen Anteile an der EGQ in Höhe von 25,1 Prozent an den Landkreis verkaufen.
„Die Müllentsorgung ist eine Angelegenheit des Kreises, nicht einer Stadt. Hätte Querfurt nicht beschlossen, die Anteile zu verkaufen, wäre die EGQ wohl nicht zu halten gewesen“, sagte Vizelandrat Hartmut Handschak der MZ. Nun seien die 40 Arbeitsplätze der EGQ gesichert.
Der Kreis will zudem der Stadt entgegenkommen. So soll der Standort als Wertstoffhof erhalten und noch weiter aufgewertet werden. So sollen künftig auch Ortsteile von Teutschenthal zum Einzugsgebiet gehören. Außerdem werde geprüft, ob die Gewerbesteuer, die auf dem Betriebshof in Querfurt anfällt, auch in der ehemaligen Kreisstadt verbleiben kann. „Das ist aus unserer Sicht ein faires Angebot an die Stadt, zumal Querfurt nichts verliert. Die EGQ arbeitet kostendeckend und wirft keinen Gewinn ab“, so Handschak.
Stillschweigen über Kaufsumme
Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart, bis der Vertrag in trockenen Tüchern ist. Details sind aber bekannt. Demnach soll die MEG die Anteile kaufen, also nicht den Kreishaushalt belasten. Nach MZ-Informationen handelt es sich um einen Betrag im sechsstelligen Eurobereich.
Unterdessen wird eine Namensänderung konkreter. Die neue Gesellschaft, die ab 1. Januar 2017 den Restmüll im kompletten Landkreis einsammelt und der Entsorgung zuführt, könnte EGS heißen: Entsorgungsgesellschaft Saalekreis. Die Umbenennung ist vor allem ein Signal an den Nordkreis. Dort wird dem neuen Entsorgungsmodell vielfach mit Skepsis begegnet. Ob sich das ändert, wenn Merseburg im Betriebsnamen fehlt, muss sich in der Praxis zeigen.
Spannend wird es ohnehin ab Spätsommer. Dann kommen die tatsächlichen Gebühren auf den Tisch, die die Bürger ab 2017 zahlen sollen. Derzeit laufen Kalkulationen für diese Berechnung. (mz)