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Zuwanderung im Harz Zuwanderung im Harz: 200 Flüchtlinge pro Jahr kommen nach Quedlinburg

Von Ingo Kugenbuch 01.10.2015, 16:38
Syrische Flüchtlinge beim Willkommensfest in Quedlinburg.
Syrische Flüchtlinge beim Willkommensfest in Quedlinburg. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg - Quedlinburgs Stadtverwaltung strebt ab dem nächsten Jahr die Unterbringung von Flüchtlingen dezentral in Wohnungen an. Momentan sei das noch kein Thema, da der Harzkreis durch seine Zentrale Aufnahmestelle in Halberstadt - und deren zahlreiche Außenstellen - keine Asylbewerber längerfristig unterbringen müsse, so Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) vor dem Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates am Mittwoch. Voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres werde aber das Gesetz geändert, so Ruch weiter, und dann würden auch Flüchtlinge auf die Kommunen verteilt.

„Dafür haben wir innerhalb der Verwaltung eine Arbeitsgruppe mit je einem Vertreter von jedem Fachbereich eingerichtet“, sagte Ruch. Koordiniert werde diese von Ulrike Döcke, die sich bereits um Angebote von Bürgern für die Flüchtlingshilfe kümmert. Ruch rechnet mit rund 200 Flüchtlingen im Jahr, die nach Quedlinburg kommen werden. Es gebe von privaten Vermietern bereits zwei oder drei Angebote pro Woche zur Unterbringung von Migranten.

Darauf gehe die Stadt derzeit aber nicht ein - weil es noch nicht nötig sei und später vor allem Wohnungen der städtischen Wohnungswirtschaft (Wowi) genutzt werden sollen, so Ruch. „Es gibt bereits entsprechende Überlegungen der Wowi“, sagte Ruch. „Wir arbeiten daran kontinuierlich.“ Die Jugendherberge im Neuendorf sei nicht mehr für die Flüchtlingsunterbringung im Gespräch.

Wie berichtet, leben derzeit rund 130 Flüchtlinge in der ehemaligen Gartenbaufachschule in Quedlinburg. Nach Ruchs Angaben sind Dreiviertel von ihnen alleinstehende Männer, der Rest Familien. Derzeit verschiebe sich dieses Verhältnis aber zugunsten der Familien.

Ihre Verweildauer in der Quedlinburger Außenstelle der Zentralen Aufnahmestelle soll im Schnitt sechs Wochen betragen, so Ruch. Insgesamt soll die Zahl der untergebrachten Migranten einmal auf 260 wachsen. Zwei Angestellte des Landes und zwei Vertreter der Caritas kümmern sich hier um die Asylbewerber. (mz)