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Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg und Stiftung Neinstedt Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg und Stiftung Neinstedt: Kooperation für ein Zuhause im Alter

Von Gerd Alpermann 16.06.2014, 14:14
Für die Sozialstation der Diakonie werden in der Erlenstraße 4 neue Räumlichkeiten geschaffen.
Für die Sozialstation der Diakonie werden in der Erlenstraße 4 neue Räumlichkeiten geschaffen. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Kompetenzen sollen sich ergänzen. Dazu haben jetzt die Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg und die Evangelische Stiftung Neinstedt einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ausgangspunkt bilden verstärkte Bemühungen der Wohnungsgenossenschaft, Wohnungen mit einem solchen Service zu bieten, damit Menschen auch im Alter dort wohnen bleiben können.

Unter dem Motto „Hier möchte ich wohnen bleiben“ startete die Genossenschaft bereits vor zwei Jahren eine Initiative und unterbreitete dabei ein umfangreiches Angebot an Service- und Hilfeleistungen.

„Für den sozialen Bereich haben wir aber noch einen kompetenten Partner gesucht und jetzt gefunden“, sagte Vorstand Peter Stentzel bei der Vertragsunterzeichnung. Für die Stiftung wiederum ist die Kooperation mit dem Wohnungsunternehmen ein neuer Ansatz. „Wir wollen uns mit der Sozialstation der Diakonie weiter profilieren“, sagte der Pädagogisch-Diakonische Vorstand, Hans Jaekel. Jeder mache dabei das, was er am besten kann.

Beide Partner reagieren mit ihrem Zusammengehen auf den demografischen Wandel. Die Menschen werden älter. Peter Stentzel rechnet für 2020/2025 mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren bei den Mitgliedern der Genossenschaft. Dabei würden die Menschen gern in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.

"Der Wunsch nach selbstbestimmtem Wohnen"

„Wir als Genossenschaft schaffen dafür nach und nach die räumlichen Voraussetzungen und hoffen, damit auch dem Leerstand begegnen zu können“, bekannte er. Die Stiftung Neinstedt ergänze dies mit ambulanter Pflege und Beratung. Die Partner sehen sich in einer Vorreiterrolle, denn „der Wunsch nach selbstbestimmtem Wohnen wird sich zukünftig immer stärker im Wohnungsbau und der Entwicklung der Quartiere niederschlagen“.

Äußeres Zeichen der Kooperation ist der Umzug der Sozialstation der Diakonie vom Gemeindehaus in der Carl-Ritter-Straße in die Erlenstraße 4 im Wohngebiet Kleers in Quedlinburg. Dafür werden in den nächsten Monaten die Voraussetzungen geschaffen. Aus vier Wohnungen im Erdgeschoss entsteht ein großer Bereich für die Sozialstation und ein als Wohn-Café bezeichneter Treff, wo unter anderem Mittagessen angeboten werden soll. Der Sechsgeschosser am Rand des Wohngebiets bietet sich für die Umsetzung des Wunsches, auch im Alter am vertrauten Wohnstandort zu bleiben, besonders an, da er mit einem Fahrstuhl ausgerüstet ist.

Die Wohnungsgenossenschaft lässt sich den Umbau des Erdgeschosses etwa 65 000 Euro kosten. Geplant ist, dass die Sozialstation der Diakonie zum 1. Januar kommenden Jahres in die Erlenstraße 4 einzieht. Das Angebot nutzen können alle Mitglieder der Genossenschaft auf dem Kleers.

"Räume altersgerecht barrierefrei umbauen"

„Bei freiwerdenden Wohnungen und vor der Neuvermietung werden Schritt für Schritt die Räume altersgerecht barrierefrei umgebaut“, erläutert Peter Stentzel die Vorgehensweise. „Wir sind davon überzeugt, dass bei unseren älteren Genossenschaftsmitgliedern die Lebensqualität wesentlich von der Wohnqualität abhängt.“

Wenn sich die Kooperation bewährt und von den Genossenschaftsmitgliedern im Kleersgebiet positiv aufgenommen wird, ist eine Erweiterung vorgesehen. „Dann denken wir darüber nach, die Zusammenarbeit auch auf das Wohngebiet Süderstadt auszudehnen“, erklärte der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft.

Weitere Informationen erhalten Interessierte bei der Diakonie-Sozialstation, Telefon 03946/91 57 77 oder [email protected] sowie bei der Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg, Telefon 03946/77 210 oder

[email protected].