WM-Song WM-Song: Vier Quedlinburger rocken für die deutsche Elf

Quedlinburg/MZ - Vier junge Männer sitzen zusammen und reden über Fußball, die Weltmeisterschaft in Brasilien und deren potenziellen Gewinner. „Es wird Zeit, Deutschland müsste langsam mal wieder gewinnen“, sagt Andy. „Ja, nach 14 Jahren... und in der Besetzung...“, setzt Max etwas nachdenklich hinzu. „Wer weiß, ob Lahm und Schweinsteiger noch eine WM spielen können“, meint Tommy. „Wieso denn nicht?“, wollen die anderen wissen. „Na, Schweinsteiger wäre dann 34.“ „Ganz klar, Deutschland gewinnt“, erklärt Mauser. Freuen würde so ein Sieg der deutschen Mannschaft die Fußballfans auf jeden Fall - schließlich haben sie als Quedlinburger Band Miserykid einen WM-Song eingespielt. „Wohin wohl die Reise geht“ ist als Video bei youtube und auf facebook eingestellt.
Im Kopfnicker-Rhythmus versprühen sie mit Gitarren, Schlagzeug und Gesang vier Minuten puren Optimismus: „Die deutsche Elf wird niemals untergeh’n. Allez, allez, wir wollen unsre Mannschaft siegen sehn ... Auf den Rängen werden wir zusammen steh’n, und auf den Straßen wird die Post abgeh’n!“, heißt es im Refrain.
Gedreht wurde auf einem kleinen Bolzplatz in der Quedlinburger Turnstraße. Und während Mathias „Mauser“ Schreiber, Andy Weigel, Max Hottelmann und Thomas „Tommy“ Schmidt sich musikalisch ins Zeug legen, geben ihre Freunde und Familien die ausgelassene Fan-Kulisse: In Trikots mit den Farben der deutschen Mannschaft, mit Fahnen, Girlanden und Tröten spielen sie Fußball-WM - und auch ein bisschen Fußball. Am Ende landet der Ball in einem winzigen, gerade mit Hingabe angelegten Blumenbeet. Der Gärtner - Max’ Vater - schimpft gewaltig, aber kann dann doch nicht anders, als selbst zu kicken und jubelnd die Arme hochzureißen. „Das war das Coole, dass alle mitgemacht haben“, sagt Andy. „Wir haben uns deswegen einen kleinen Bolzplatz ausgesucht, um es familiär zu halten, wie es in der Realität ja auch ist.“ Davon erzählen sie in ihrem Lied: Von fröhlich feiernden Fans, von einem restlos ausverkauften Stadion, Gänsehaut und Euphorie: „Da sieht man schon unsre Helden stehn...“
Im Tonstudio von Jens Martinek in Elbingerode ist das Lied dann aufgenommen worden. „Das war eine super Arbeit, und wir werden das ganz sicher wieder nutzen“, sagt Max. Martineks Tipps seien sehr hilfreich gewesen, und beim Stil - Rock-Pop und Pop-Punk - wolle man „in Zukunft mehr experimentieren“. 2011 habe man einen Song mit einem Rapper ausprobiert, „davon wollen wir künftig mehr“, sagt Max. „Härtere Songs, auch mehr Melodramatisches.“ Man werde mit der Zeit vielseitiger, betont Tommy. Der Schlagzeuger hat vor noch nicht allzu langer Zeit die Band wieder komplett gemacht.
So liegt denn der letzte große Auftritt auch schon eine Weile zurück: Zu Walpurgis 2012 hatte Miserykid auf dem Thalenser Hexentanzplatz auf der Bühne gestanden. „Wir haben uns schon sehr rar gemacht, mussten uns erst gemeinsam finden“, erklärt Andy, der Gitarre spielt und die Texte schreibt.
So auch für „Wohin wohl die Reise geht“. „Das ist eigentlich ein EM-Song“, sagt er, denn er hatte einem Ex-Bundesligaspieler einen Song versprochen, wenn er dessen Trikot bekommt. Der Song war fertig, die Band aber nicht mehr komplett. Nun erfolgt der Neustart, auch bei „Wohin wohl die Reise geht“, das aufgefrischt präsentiert wird.
Den nächsten Auftritt haben die Vier am 21. Juni bei der Fête de la Musique, wo sie im Quedlinburger Wordgarten spielen werden. Danach wollen sie noch andere Auftrittsorte suchen, an denen sie natürlich ihr WM-Lied präsentieren wollen, das man sich bis dahin im Internet anhören kann.