Wirtschaft in Thale Wirtschaft in Thale: Millionenschwere Investition verdoppelt die Arbeitsplätze

Thale - Das Industriegebiet Thale/Nord hat Zuwachs bekommen. Am Freitag wurde dort der Neubau einer Lager- und Logistikhalle der Firma ElringKlinger AG eingeweiht. Gleichzeitig wurde der Verwaltungs- und Sozialtrakt des einst als Möbelhaus errichteten Gebäudes modernisiert und ausgebaut. Die Gesamtkosten der Investition am Werksstandort Thale bezifferte der Vorstandschef der ElringKlinger AG, Stefan Wolf, mit rund sieben Millionen Euro. Das Land förderte die industrielle Erweiterung mit 1,9 Millionen Euro.
Halle während der laufenden Produktion gebaut
Der Automobilzulieferer ElringKlinger erwarb Anfang Januar 2012 für drei Millionen Euro den Metallgehäusehersteller Thawa GmbH. Thawa war überwiegend als Zulieferer und Fertigungspartner für den von ElringKlinger im Mai 2011 zugekauften Schweizer Abgasspezialisten Hug Engineering AG tätig. Mit dem Zukauf verstärkt ElringKlinger seine Aktivitäten in der Abgasreinigungstechnologie. In Thale werden so Metallgehäuse für die Abgasreinigungssysteme für Motoren gefertigt.
Die Neu- und Umbauarbeiten, die Planung begann im März 2012 und die Bauabnahme der knapp 5.000 Quadratmeter großen Halle war im Juni dieses Jahres, erfolgte während der laufenden Produktion, erinnerte der Thalenser Werksleiter, Harald Stauber. „Das war für alle eine harte Zeit, sowohl für die Mitarbeiter, aber auch für Bauplaner und Bau- und Installationsbetriebe“, dankte er allen Beteiligten für die hohe Flexibilität und das Engagement, um die Termine einzuhalten. „Dies war nicht immer einfach“, wusste Uwe Thielecke, Chef der ipb Ingenieurbüro für Bauplanung und Beratung GmbH. Er sprach - angesichts des langen und harten Winters während der Bauzeit für die neun Meter hohe Halle - von einer großen Herausforderung „an der Kältefront“ aller am Bau beteiligten Firmen.
Land förderte den Bau
80 Prozent der Unternehmen kamen aus Thale und der Umgebung. „Trotz aller Strapazen ist es eine sehr schöne Halle geworden“, stellte Konzernchef Wolf fest. „Wir sind gerne hier, weil wir an das hohe Engagement der Menschen hier glauben und die fachlichen Fähigkeiten schätzen“, sagte der promovierte Jurist. Er hoffe, dass es zu einer Standorterweiterung in einem zweiten Bauabschnitt kommen wird. Auch wenn die Rahmenbedingungen für die Förderung solcher Vorhaben sich ändern, so habe das Land den Hallenbau gern gefördert, bekannte Frank Ranneberg, Referatsleiter für Wirtschaftsförderung im Magdeburger Wirtschaftsministerium. Immerhin werde sich hier dadurch die Zahl der Beschäftigten auf 92 Mitarbeiter fast verdoppeln.
Für Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) ist der Hallenbau deshalb eine Stärkung des Industriestandortes Thale. Rund 1 700 Industriearbeitsplätze gibt es hier. Angesichts der rund 770 Arbeitslosen in der Einheitsgemeinde werde an neuen Ansiedlungen im Gewerbegebiet Warnstedt festgehalten, betonte er.