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Eine ganze Winterkollektion wird zur Spende „Wir haben jetzt schon die komplette Sommerware“

Unterstützung für die DRK-Kleiderkammer: Uta Schmidt stellt rund 500 nagelneue Kleidungsstücke zur Verfügung.

21.04.2021, 12:00
DRK-Mitarbeiter Gerd Kirchberg lädt Mäntel und Jacken aus, die Uta Schmidt der Kleiderkammer gespendet hat.
DRK-Mitarbeiter Gerd Kirchberg lädt Mäntel und Jacken aus, die Uta Schmidt der Kleiderkammer gespendet hat. Foto: Korn

image_257-6143697_0421141626533.jpgDRK-Mitarbeiter Gerd Kirchberg lädt Mäntel und Jacken aus, die Uta Schmidt der Kleiderkammer gespendet hat.Foto: Kornq5bzGfebX9eRFbeMH88Ivi7tW8c

Quedlinburg - „Mitten in der Krise ein Handschlag für den guten Zweck.“ So beschreibt Uta Schmidt ihre Initiative, die sie an diesem Vormittag zum Sitz des DRK-Kreisverbandes in der Quedlinburger Ballstraße geführt hat. Wieder und wieder pendeln Klaus Junge, für die Verbandsarbeit beim Kreisverband zuständig, Mitarbeiter Gerd Kirchberg und ihre Kollegen zwischen einem Transporter, der in der Einfahrt steht, und dem Gebäude hin und her. Sie tragen Mäntel und Jacken auf Bügeln sowie Kisten voller Hosen, Winterpullover und mehr, mit denen Uta Schmidt den Transporter bis unter das Autodach gefüllt hat, hinüber in die Kleiderkammer.

500 Teile haben eine Wert von 20.000 Euro

Die Kleidungsstücke, denen dann in einer zweiten Tour noch Tücher und Schals folgen, sind nagelneu. Bis kurz zuvor konnten sie in den Geschäften der Pretty Woman Mode KG gekauft werden. Jetzt spendet Uta Schmidt, Geschäftsführerin des Unternehmens, die Kleidungsstücke dem Deutschen Roten Kreuz - alles in allem rund 500 Teile mit einem Gesamtwert von 20.000 Euro.

„Es tut schon weh, ja“, sagt Uta Schmidt. „Aber hier hilft es sehr“, fügt die Geschäftsführerin hinzu. „Und uns entlastet es auch.“ Die jetzt gespendeten Kleidungsstücke sind „Ware, die gerade vier Wochen im Laden war, als wir dann im Dezember schließen mussten“.

„Uns fehlt es an Platz, wir haben keine Kleiderbügel mehr, um die Ware aufzuhängen“

Zu dieser aktuellen Wintersaisonware, für deren Verkauf es mittlerweile zu spät sei, seien inzwischen die neuen Kollektionen hinzugekommen. „Wir haben jetzt schon die komplette Sommerware“, erklärt Uta Schmidt. „Uns fehlt es an Platz, wir haben keine Kleiderbügel mehr, um die neue Ware aufzuhängen.“ Zwar könne inzwischen wieder mit dem sogenannten Click and Meet, dem Einkaufen mit Termin, für Kunden geöffnet werden.

Das, erklärt die Geschäftsführerin, funktioniere in ihren Geschäften in Ballenstedt und Harzgerode aufgrund der Stammkunden recht gut. „In Quedlinburg aber fehlen der normale Besucherverkehr und auch die Touristen.“ Hinzu komme: „Wegen Corona ist alles anders. Die Leute wollen nichts mehr für den Winter, auch nicht, wenn der Preis reduziert ist. Sie wollen Mode für das Frühjahr und den Sommer.“

„Da freuen sich meine Kunden“

Daher habe sie sich entschlossen, Winterkleidungsstücke zu spenden. „Sie erreichen bedürftige Menschen und verschaffen uns zugleich Luft zum Atmen“, sagt die Geschäftsführerin, die hofft, dass sich die „Gesamtsituation für die Bevölkerung wie den Handel bald bessert“.

Andrea Schöbel, die über eine Koba-Maßnahme in der Kleiderkammer des DRK tätig ist, verfolgt das Ausladen der Spende aufgeregt: „Das ist alles so schön“, sagt sie begeistert und bedankt sich bei Uta Schmidt, „im Namen meiner Kunden“. Die Anoraks und Mäntel gebe sie gleich jetzt nach und nach mit heraus, sagt Andrea Schöbel und ist sich sicher: „Das geht alles ruckzuck weg. Da freuen sich meine Kunden.“ (mz/Petra Korn)