Wetterstation in Bad Suderode Wetterstation in Bad Suderode: Kommt die Warte zurück?

Bad Suderode - Kommt die Wetterstation, die über Jahre in Bad Suderode Daten wie Temperatur, Sonnenscheindauer und Niederschlag erfasst hatte, vielleicht doch zurück in den Ort?
Im Ortschaftsrat ist die Station, die an der Förderschule „Am Reißaus“ stand, inzwischen ein Dauerthema. So hatte bereits Anfang des Jahres der ehemalige Bürgermeister und Ortsbürgermeister, Gert Sauer, in der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung darum gebeten, die Station wieder aufzubauen.
Diese war nach dem Verkauf des Schulgebäudes in Abstimmung mit der Stadtverwaltung durch den Betreiber abgebaut worden.
Der Rat, so wurde damals deutlich, hätte einem Wiederaufbau positiv gegenübergestanden. Nur sei der nicht möglich - weil die Station inzwischen als Ersatzteilspender gedient habe.
Wetterstation in Bad Suderode: Aufbau nach wie vor möglich
Inzwischen aber gibt es neue Informationen. Wie Stabsstellenleiterin Birgit Voigt in der jüngsten Ortschaftsratssitzung berichtete, sei sie weiterhin in Kontakt mit Gert Sauer.
Dieser habe mitgeteilt, dass die Station „nach wie vor wieder aufgebaut werden“ könne. Sollte es dazu kommen, möchte die „MeteoGroup“ eine Rückerstattung erhalten.
Diese hatte die Anlage damals abgebaut und dafür unentgeltlich erhalten.
Wetterstation in Bad Suderode: Wer teilt sich die Kosten?
Wie Birgit Voigt weiter berichtete, sei ein Wiederaufbau mit Kosten von 5.000 Euro verbunden. Hinzu kämen weitere Kosten für den Bau von Fundamenten und das Verlegen von Stromkabeln, deren Höhe sie nicht einschätzen könne.
Für den Betrieb der Station würden jährlich Stromkosten in Höhe von 150 Euro anfallen, etwa 500 Euro für die Wartung und zusätzlich Kosten für den Austausch von Mess- und Regeltechnik.
„Nach Einschätzung von Gert Sauer könnte die Station wieder auf dem Gelände der Kindertagesstätte errichtet werden“, berichtete Birgit Voigt weiter. Auf dem Kindergartengelände hatte schon einmal eine Vorgängerstation gestanden.
Wetterstation in Bad Suderode: Spender würden einspringen
Wie die Stabsstellenleiterin abschließend informierte, könnten die Kosten für den Wiederaufbau der Station nach Einschätzung von Gert Sauer durch Spenden aufgebracht werden - wenn die Stadt Quedlinburg sich bereiterkläre, die Kosten für den laufenden Betrieb der Anlage zu übernehmen.
Die Station war ab Ende 2013 in Bad Suderode gebaut worden. Finanziert wurde das Projekt damals über Fördergeld vom Land sowie durch Spenden und Sponsoren.
Ab Januar 2014 erfasste die Station Wetterdaten, die vollautomatisch an den Wetterdienst „Meteosat“ weitergeleitet wurden. Zu sehen waren sie auch regelmäßig beim Wetterbericht im Fernsehen. Die Bad Suderöder hatten das mit der Hoffnung auf einen höheren Bekanntheitsgrad verbunden.
Wetterstation in Bad Suderode: Wie hoch ist der Werbewert?
Das war aus Sicht des Ortschaftsrates auch ein Argument für einen Wiederaufbau der Station.
Und eines, weshalb Andreas Damm (Grüne) das Thema im Stadtrat Quedlinburg noch einmal anriss: Er könne nicht abschätzen, wie der Werbewert sei, wenn der Name eines Ortes täglich im Fernsehen zu sehen sei. Aber er rege an zu prüfen, ob ein Wiederbetrieb der Wetterstation möglicherweise im Rahmen des Marketings sinnvoll sei.
Wetterstation in Bad Suderode: Heilbad-Titel nicht daran gebunden
Befürchtungen, dass ohne die Daten der Station die Grundlage für das Klimagutachten fehle, dass alle zehn Jahre für den Erhalt des Heilbad-Titels vorgelegt werden müsse, war die Stadtverwaltung entgegengetreten: Laut Landesverwaltungsamt sei das Vorhandensein einer solchen Station in einem Heilbad nicht erforderlich
. Ein Klimagutachten, so die Verwaltung weiter, könne jederzeit durch den deutschen Wetterdienst angefertigt werden.
Schon vorab hatte der Ortschaftsrat signalisiert, sich im Zusammenhang mit den Beratungen für das Haushaltsjahr 2019 noch einmal mit dem Thema Wetterstation befassen zu wollen. (mz)