Weihnachtlicher Moment Weihnachtlicher Moment: Türen zu St. Marien sind offen

Harzgerode - Nun ist es amtlich: Zu Heiligabend wird es in Harzgerode nicht nur keinen Weihnachtsgottesdienst in der St.Marien-Kirche geben; auch von der zwischenzeitlich aufgekommenen Idee, sich stattdessen unter freiem Himmel auf dem Marktplatz zu treffen, hat der Gemeindekirchenrat inzwischen Abstand genommen.
„Es wäre jedoch kein gutes Signal, ein großes Fest auf dem Markt zu feiern“
Leichtfertig habe man die Entscheidung nicht getroffen, sagt Pfarrer Cord Exner, genau genommen sei es eine hochkomplizierte Angelegenheit. Es ist schließlich Weihnachten - neben Ostern das wichtigste christliche Fest. Und gedurft hätte die evangelische Kirchengemeinde: Auch im harten Lockdown ist die Religionsfreiheit geschützt; Gottesdienste sind - wenn auch unter strengen Auflagen - nach wie vor erlaubt.
„Es wäre jedoch kein gutes Signal, ein großes Fest auf dem Markt zu feiern“, wo viele Menschen aufeinanderer träfen, während andere nicht zusammenkommen dürften, erklärt Exner, im Hinterkopf die vielen Vereine habend, in denen sich Menschen ehrenamtlich engagieren und anderen Gutes tun. Natürlich spielen auch die gestiegenen Fallzahlen mit in die Entscheidung. Und das nicht nur in Harzergode. Denn auch in Güntersberge und Siptenfelde wurden die Weihnachtsgottesdienste bereits abgesagt - „in Verantwortung für die Gesundheit“.
Nichtsdestotrotz soll den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, am 24. Dezember in die Kirche zu gehen, sagt der Pfarrer. Und so werden die Türen zu St. Marien am kommenden Donnerstag auch offenstehen, „einige brauchen diesen weihnachtlichen Moment einfach“, weiß der Pfarrer.
Aktion „Weihnachten im Schaufenster“
Auf die Weihnachtsgeschichte muss dennoch niemand verzichten: In mehreren Teilen wird sie in den Schaufenstern der Stadt erzählt. „Weihnachten im Schaufenster“ heißt die Aktion, die sich der Kirchenkreis in Ballenstedt, zu dem Harzgerode gehört, überlegt hat. Auch in Ballenstedt wird die Geschichte von der Geburt Jesu Christi - unterteilt in mehrere Abschnitte - in dieser Form verbreitet.
Das letzte Schaufenster in Harzgerode, das der im Frühjahr nach 126 Jahren geschlossenen Bären-Drogerie, dekorierten am Freitag Cord und Uta Exner. Darin dargestellt wird der zweite Teil.
„Ich freue mich schon, den Spaziergang zu machen und alle der Reihe nach anzuschauen“, sagt Uta Exner. Jene, die die jeweiligen Abschnitte gestaltet haben, sind dabei ganz unterschiedlich vorgegangen - auch auf essbare Deko wurde gesetzt. So sind die Schafe beispielsweise aus Marshmallows.
Weihnachtlicher Rundgang beginnt an der Kirche
Der Rundgang beginnt an der Kirche. Im Schaukasten hängt eine Karte, die die Spaziergänger zu den nächsten Stationen lotst: zu Bremmels Backparadies in der Mittelstraße, in der Unterstraße zur Bären-Drogerie, zum Friseursalon Zermann, zum einstigen Laden des Goldschmiedemeisters Li und zur Löwen-Apotheke, zum Elektrohaus Schlink in der Münzstraße, zu Annettes Modetruhe, zur Fleischerei Wölfer und zum früheren Eis-Café Rösler in der Oberstraße, zum Reisebüro Globus auf dem Markt und zum Soziokulturellen Zentrum Athina - wiederum in der Oberstraße. Das sei erst später dazugekommen, deshalb der kleine Schlenker zurück, erklärt Exner.
Noch bis zum Mittwoch, 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, laden die Schaufenster in Harzgerode und Ballenstedt zum Weihnachtsspaziergang der etwas anderen Art ein. (mz)