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Wasserwirtschaft Wasserwirtschaft: Fusion soll Gebühren senken

Von ingo kugenbuch 15.08.2013, 17:30

halberstadt/quedlinburg/MZ - Bis Ende September wird die Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasser-Zweckverbands Huy-Fallstein (WAZ) über die Fusion mit dem Trink- und Abwasserzweckverband Vorharz (TAZV) in Blankenburg entscheiden. Sehr wahrscheinlich ist, dass die beiden Verbände fusionieren werden. Die Einsparmöglichkeiten sind einfach so gewaltig, dass an diesem Schritt kein Weg vorbeizugehen scheint. „Aus wirtschaftlichen Gründen empfehle ich die Fusion mit dem TAZV“, sagt Carl Haffke, Geschäftsführer des WAZ, dessen Verbandsgebiet sich auch auf die Verbandsgemeinde Vorharz erstreckt.

4,3 Millionen werden eingespart

Eine Alternative zur Zusammenarbeit mit den Blankenburgern wäre der Zusammenschluss mit dem Zweckverband Ostharz mit Sitz in Quedlinburg. Doch eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat ergeben, dass die Synergieeffekte beim Fusionieren mit Haffkes Wunschpartner Blankenburg deutlich größer wären: Einsparungen für den WAZ von rund 4,6 Millionen Euro über elf Jahre stehen einmaligen Fusionskosten von 260 000 Euro gegenüber. Das ergibt eine Gesamtersparnis von mehr als 4,3 Millionen Euro.

Diese Bilanz fällt für ein Verschmelzen mit dem ZV Ostharz (ZVO) längst nicht so günstig aus. Auch hier ergeben sich Einsparungen. Diese aber fallen deutlich geringer aus, sie liegen von 2014 bis 2024 in der Summe bei rund 1,5 Millionen Euro. „Die Fusion mit Blankenburg wäre also erheblich wirtschaftlicher“, sagt Haffke.

Die Einsparungen verschlanken aber nicht nur die Haushalte der beiden Zweckverbände. Sie sollen auch die Abwassergebühren für die Bürger drücken. Die klaffen derzeit extrem auseinander: Im WAZ-Gebiet liegen sie zwischen 2,50 und 4,05 Euro je Kubikmeter. Durch die Fusion könnten sie um 48 Cent gesenkt werden. Die Einsparungen durch die Verschmelzung von WAZ und den Quedlinburgern brächten dagegen nur eine Gebührensenkung von 11 Cent auf dem WAZ-Gebiet.

„Wir sind derzeit dabei, die Fusion mit dem TAZV vorzubereiten“, sagt Haffke. Sechsmal habe der Arbeitskreis getagt, jetzt fehle nur noch das Votum der Verbandsversammlung im September. „Der neue Verband wird TAZV Vorharz heißen und seinen Sitz in Blankenburg haben“, sagt Haffke. Dort werde derzeit gerade die Domäne in der Tränkestraße zum neuen Hauptsitz umgebaut. „Wir haben für den Zusammenschluss den 1. Januar 2014 ins Auge gefasst“, so Haffke. „Der Umzug nach Blankenburg wird jedoch frühestens Ende 2014 erfolgen.“

15 Prozent weniger Personal

Wie so oft liegt das Haupteinsparpotenzial bei den Personalkosten. Allerdings soll die Reduzierung der Mannschaft - beide Verbände haben jeweils 30 Mitarbeiter - nicht durch Kündigungen erfolgen, verspricht der WAZ-Geschäftsführer. Stattdessen sollen altersbedingt freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt werden. So könne die Mitarbeiterzahl über die nächsten Jahre um 15 Prozent reduziert werden.