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Wanderung im Selketal Wanderung im Selketal: Für die MZ-Leser geht es zur Köthener Hütte

Von Petra Korn 10.10.2014, 14:17
Die nächste Wanderung mit dem Regionalverband Harz und der Mitteldeutschen Zeitung Quedlinburg führt zur Köthener Hütte. Sie ist ein Lieblingsort von Fritz Fürstenau aus Harzgerode.
Die nächste Wanderung mit dem Regionalverband Harz und der Mitteldeutschen Zeitung Quedlinburg führt zur Köthener Hütte. Sie ist ein Lieblingsort von Fritz Fürstenau aus Harzgerode. Jürgen Meusel Lizenz

Harzgerode/MZ - Mit ihren weiß gestrichenen Holzwänden und dem Türmchen wirkt die Schutzhütte fast wie eine kleine Kapelle. Doch sie bietet Wanderern nicht nur ein Dach über den Kopf. Hier, 85 Meter oberhalb des zwischen Mägdesprung und Alexisbad gelegenen Selkefalls, bietet sich auch ein fantastischer Blick in und über das Selketal, auf die Wälder und Erhebungen in der Umgebung. „Im Herbst, wenn das Laub von den Bäumen gefallen ist, kann man bis zur Viktorshöhe gucken. Und bei guter Sicht kann man auch das Josephskreuz sehen“, zeigt Fritz Fürstenau in die jeweiligen Richtungen. Die Köthener Hütte, die der gebürtige Harzgeröder von Kindheit an kennt, ist sein Lieblingsort.

„Hier kann man die Entwicklung der Natur im Harz zu allen Jahreszeiten sehen“, sagt Fritz Fürstenau, den beispielsweise die beginnende Laubfärbung im Spätsommer ebenso fasziniert wie der Winter, wenn alles in Weiß gehüllt ist. „Das ist einfach wunderschön, und dazu kommt diese Ruhe.“ Der 60-jährige passionierte Wanderer, Naturfreund und auch geschichtlich Interessierte ist oft in verschiedensten Teilen des Harzes unterwegs. Die Köthener Hütte aber ist für ihn ein ganz besonderer Platz: „Dieser Punkt ist für mich auch unter Alltagsbedingungen relativ schnell erreichbar, und ich kann hier die Seele baumeln lassen, ohne größere Touren mit dem Auto zurücklegen zu müssen.“

Lieblingsorte der MZ-Leser suchen der Regionalverband Harz und die Lokalredaktion Quedlinburg. Gefragt sind ausgefallene Stellen im Nationalpark Harz, an die sie Erinnerungen knüpfen und immer wieder zurückkehren, an denen sie sich besonders wohl fühlen oder eine tolle Aussicht genießen können. Gerade deshalb müssen es nicht die üblichen Besuchermagneten sein.

Zu einigen ausgewählten Orten organisiert der Regionalverband für die MZ-Leser und alle anderen Naturliebhaber eine Wanderung. So geht es am Sonnabend, 18. Oktober, unter dem Motto „Wie es in den Wald hineinruft …“ von Alexisbad zur Köthener Hütte und durch das Selketal zurück. Start für die etwa 2,5 Stunden dauernde Wanderung ist um 14 Uhr am Bahnhof Alexisbad; hier endet die Tour auch.

Der botanische Streifzug führt die Wanderer durch die herbstlichen Wälder des Selketals. Uralte Rotbuchen und Eichen prägen das abwechslungsreiche Waldbild. Wanderführer Volker Hanebutt vom Landesamt für Umweltschutz zeigt aber auch die versteckten Schätze, die nicht sofort ins Auge springen: historische Wagenspuren im Fels, Meilerplätze und Bergbauhalden.

Vom Bahnhof Alexisbad geht es über den Pionierweg zur Köthener Hütte. Von dort steigen die Wanderer hinab ins Selketal und laufen vorbei am Forsthaus Drahtzug und am Wasserfall zurück nach Alexisbad. Erforderlich sind Wanderschuhe und strapazierfähige Kleidung. Rucksackverpflegung wird empfohlen. Im Anschluss können die Wanderer ins Hotel Habichtstein einkehren; die MZ spendiert ein Getränk.

Die Köthener Hütte wurde 1897 durch den Harzklub als Schutzhütte anstelle einer baufälligen Bretterhütte, die Kapelle genannt wurde, errichtet. Betreut wird sie durch den Harzklub-Zweigverein Harzgerode, der sich um den Erhalt kümmert. Das kleine Türmchen des Holzbauwerks verfügt übrigens über eine Glocke. Manche Wanderer läuten sie, um ihre Ankunft zu signalisieren. Gleich bei der Hütte befindet sich auch eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel.

Zur Köthener Hütte führen verschiedene Wege. Eine Möglichkeit ist beispielsweise der Weg von Mägdesprung aus in Richtung Alexisbad über den Selkestieg an der Mägdetrappe vorbei. Bequemer und schneller ist die Hütte vom sogenannten Waldparkplatz aus zu erreichen, einem in der Nähe des Ortsausgangs von Harzgerode gelegenen Parkplatz an der Straße nach Mägdesprung. Fritz Fürstenaus Lieblingsstrecke ist die vom Waldparkplatz aus. Diese sei auch nach der Arbeit noch zu schaffen, und auf dem Weg zur und an der Hütte könne er entspannen. „Und, was man nicht vergessen darf, die wunderschöne Luft genießen“ fügte er mit einem Schmunzeln hinzu.