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Waldhoffest in Silberhütte Waldhoffest in Silberhütte: Vorjahressieger gewinnen noch einmal

Von Manuela Ritter 30.08.2015, 15:35
Die 1939 bei Krupp in Essen gebaute 45-Tonnen-Lok wird für den Wettkampf startklar gemacht.
Die 1939 bei Krupp in Essen gebaute 45-Tonnen-Lok wird für den Wettkampf startklar gemacht. Chris wohlfeld Lizenz

Silberhütte - Der weitläufige Informations- und Erlebnisbereich des Waldhofs auf dem ehemaligen Gelände der Holzwerke Rinkemühle in Silberhütte war am Samstag zugkräftiger Treff von Eisenbahn- und Naturliebhabern gleichermaßen: Vier 16-köpfige Mannschaften traten an zum 13. großen Dampflokziehen: Schachtbau Nordhausen belegte zum wiederholten Mal - mit 24,7 Sekunden - den ersten Platz in diesem Muskeln-gegen-Stahl-Wettbewerb. Nur drei Sekunden länger benötigte der Feuerchor Opperode für die 40 Meter gerade Strecke des ehemaligen Anschlusses der Selketalbahn zum Kohleheizkraftwerk Silberhütte.

Die gemischte Publikumsmannschaft, die sich spontan vor das Stahlungetüm spannte, machte das Rennen in 29,6 Sekunden. Die Frauenmannschaft der Stolberger Power-Hanghühner war Alleinsieger in dieser Disziplin, wie in den Jahren davor auch. An zwei Seilen gezogen wird die 45 Tonnen schwere alte Dame, die dazu noch mit zwei Tonnen Kohle und fünf Kubikmeter Wasser befüllt ist.

Knut Niedhardt ist ehemaliger Waldarbeiter aus Harzgerode und der jetzige Vorsitzende des Waldhofvereins Silberhütte. Hier kommen jährlich bis zu 1 000 Kinder aus Jugendeinrichtungen und Schulen vorbei, um zahlreiche Themen rund um das Thema Wald anschaulich zu verstehen. Anfassen kann man einen Verbau, ein bergmännisches Stützsystem aus Holzstämmen unter Tage, Forsttechnik wie einen LKT 80 oder man lernt, wie ein Kohleweiler funktioniert, mit dem früher aufwendig Holzkohle hergestellt wurde. Geplant sei mit Hilfe aktiver Köhlervereine aus der Region der Nachbau so eines Weilers, sagt Niedhardt. Außerdem gäbe es ein neues Waldhof-Projekt, in dem die 20 Hauptholzarten des Harzes und ihre wirtschaftliche Nutzung vorgestellt werden. Zu den Mischurwäldern der Region gehörten Ahorn, Linde und Buche, die als Hauptbaum im Harz wieder vermehrt angepflanzt würden. (mz)