Von der Kaserne zum Schlosshotel
BLANKENBURG/MZ. - Damit habe die Baugeschichte einen friedlichen Abschluss genommen.
Rund neun Monate nach der Grundsteinlegung wurde das Schlosshotel Blankenburg offiziell eröffnet. "Die Vier-Sterne-Anlage fügt sich nach Größe, Komfort und Thematik sehr gut in die Tourismusstrategie von Land und Region ein", betonte Haseloff. So schreibe es einerseits die erfolgreiche Kurtradition in Blankenburg fort und setze andererseits verstärkt auf Tagungsgäste. "Für beide Zielgruppen bietet der Harz durch die zentrale Lage, die schöne Landschaft und seine außergewöhnlichen Standorte beste Voraussetzungen", sagte der Minister. Deshalb habe das Schlosshotel Blankenburg gute Chancen, abseits des klassischen Urlaubsreisemarktes neue Besucher anzusprechen.
Mut der Investoren
Er lobte den Mut der Investoren, die in die denkmalgeschützten ehemaligen Schlosskaserne eine moderne Vier-Sterne-Anlage mit 68 Doppel- und Einzelzimmern, einem Restaurant und zwei Tagungsräumen einfügten. "Die positiven stark geförderten Zeiten der 90er Jahre sind vorbei." Immerhin 35 Arbeitsplätze entstanden in den drei Teilbereichen Borreliose-Behandlung, Hotel und Wellness durch das Engagement von Investoren und Kommune.
Peter Schmidt, Hauptgeschäftsführer Industriebau Wernigerode, hob hervor, dass 80 Prozent der Aufträge an heimische Firmen von Ermlich und Gehrke Thale über Bauhütte Westerhausen bis hin zu Hygieneservice Quedlinburg gingen. "Damit sind die Fördermittel hier geblieben." In Spitzenzeiten hätten auf der Baustelle 100 Leute Arbeit gefunden. Schlosshotel-Geschäftsführer Hermann Kieschke erinnerte daran, dass er einer vor zwei Jahren geborenen Vision gefolgt sei und es mit seinem Team gelungen sei, nun ein erstes Etappenziel zu erreichen. Ich wisse, dass er mit seinen Ideen, Blankenburgs Bürgermeister Michael Noll (CDU) schlaflose Nächte bereitet hätte. Aber die ersten Ergebnisse sprechen für sich und für eine große touristische Zukunft der Blütenstadt.
Hermann Kieschke verwies auf eine weitere Facette: "Gerade der Gesundheitstourismus ist im Ostharz stark im Aufwind. Diesen Trend wollen wir mit gestalten und bieten mit dem Schlosshotel in Blankenburg als erste Einrichtung in Deutschland zugleich Beherbergung, Betreuung sowie therapeutische und medizinische Versorgung von Borreliose-Patienten aus dem In- und Ausland. Zudem wollen wir uns als Ort für nationale und internationale Tagungen und Kongresse zur Borreliose-Behandlung sowie zur Präventivmedizin etablieren. Wir haben für die Stadt ein gesundheitswirtschaftliches Alleinstellungsmerkmal geschaffen." Dafür wurde die ehemalige Blankenburger Poliklinik zu einem Kur- und Wellnesskomplex umgebaut, der neben Fitness- und Gesundheitsbereich auch ein Borreliose-Behandlungszentrum umfasst. Insgesamt flossen rund 11,9 Millionen Euro an Investitionen. 4,4 Millionen Euro davon kamen als Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur".
Fortführung der Kurtradition
Ines Grimm-Hübner vom Management der Kur- und Tagungshotel Stadt Blankenburg GmbH blickt schon weit voraus. "Die Stadt hat ihren Platz zwischen den attraktiven Städten Wernigerode und Quedlinburg gefunden. Wir setzen gesundheitliche Schwerpunkte, ohne die touristischen Ressourcen im Umfeld zu vergessen." Die kurörtliche Infrastruktur soll weiter ausgebaut werden. Dazu gehöre die Sicherung des Heilbad-Status, aber auch die Erschließung neuer Kurmittel neben dem Blankenburger Moor. Das könnten Erden, aber auch Mineralquellen sein. Kurmittelhaus und ein Haus des Gastes sollen nach den Plänen ihrer Firma entstehen. Konkrete Vorstellungen für das "Haus des Gastes" gibt es bereits. Es soll in der "Alten Post" entstehen.
Eins bewies die offizielle Eröffnung des von Markus Gorges geleiteten Blankenburger Schlosshotels noch: Das Haus hat für seine Ausstattung bereits vier Dehoga-Sterne. Mit Starkoch René Bobzien sind bald auch Meriten der Restaurant-Tester zu erwarten. Er zeigte beim Eröffnungsfestakt kulinarisch "Regional trifft Exklusiv" mit allerlei Köstlichkeiten.