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Volleyball Volleyball: Josepha Bock wechselt vom Karate auf die Drei

Von Detlef Anders 26.07.2013, 12:25
Josepha Bock (m.), Volleyballerin des SV Fortuna Ballenstedt, besucht ab September die Sportschule. Sie war Vizelandesmeisterin, hier mit Rebecca Krause, Lena Zeumer und Pauline Giese (v.r.) sowie Schwester Alice Bock und Trainerin Julia Kalisch (v.l.) .
Josepha Bock (m.), Volleyballerin des SV Fortuna Ballenstedt, besucht ab September die Sportschule. Sie war Vizelandesmeisterin, hier mit Rebecca Krause, Lena Zeumer und Pauline Giese (v.r.) sowie Schwester Alice Bock und Trainerin Julia Kalisch (v.l.) . Detlef Anders Lizenz

Ballenstedt/MZ - Eigentlich wollte Josepha Bock vor ein paar Tagen beim großen Volleyball-Turnier des SV Fortuna Ballenstedt ein ganzes Wochenende ihrer großen Leidenschaft nachgehen. Doch schon nach wenigen Stunden steht sie am Rande und kann mit Schmerzen nur zusehen. „Ich bin über ein Abspannseil gestolpert.“ Nun heben sie ihre Teamkameradinnen, Trainerin und Schwester einfach mal für ein Pressefoto hoch.

Josepha Bock ist eines der hoffnungsvollsten Talente des Ballenstedter Volleyballs. Ihre Lieblingsposition ist die Drei - in der Mitte vorn am Netz. Die 13-Jährige wird ab dem neuen Schuljahr die Sportschule in Magdeburg besuchen, wo eine neue Trainingsgruppe für Volleyball aufgebaut wird. Sie war die einzige Sportlerin aus dem Altkreis Quedlinburg, die bei der Eröffnung der Kreis-Kinder- und Jugend-Olympiade feierlich vom Kreissportbund Harz an eine Sport-Elite-Schule delegiert wurde.

Dabei sah es anfangs bei Josepha anfangs gar nicht nach Volleyball aus. Die Ballenstedterin hatte beim Yamakawa Karate Do Ballenstedt auf dem Ziegenberg jahrelang Karate gemacht und es dort bis zum blauen Gürtel gebracht. Doch da die Mutter Birgit und die große Schwester Alice beide von Kindheit an Volleyball als Lieblingssport auserkoren hatten, dauerte es nicht lange, bis auch die damals Elfjährige zum Volleyball fand. Und irgendwann musste sie sich für eins entscheiden, da sich die Trainingszeiten überschnitten. Josepha, die auch an der Schule Volleyball hatte, wählte den Mannschaftssport.

Vizelandesmeisterin im U18-Team

„Aber das Karate hat ihr unwahrscheinlich geholfen“, weiß Schwester Alice, die im Landesliga-Damen-Team spielt und die Schritte ihrer kleineren Schwester stets genau beobachtet hat. „Sie lernen dort Körperbeherrschung und Stabilität. Das merkt man.“ Mit der Erfahrung wuchsen die Erfolge. Trotz ihrer erst 13 Jahre wurde sie mit den Freundinnen nicht nur im U16-Team Landesmeisterschafts-Dritte, sondern mit den U18-Mädchen auch noch Vizelandesmeisterin.

Josepha ist Mitglied der Landesauswahl und trainiert mittlerweile bis zu dreimal wöchentlich. Alle zwei Wochen wurde sie im letzten halben Jahr von der großen Schwester oder der Mutter zum Training mit Landestrainerin Berit Malchau nach Magdeburg gefahren. Dienstags wurden die Harzer Talente in Halberstadt gezielt ausgebildet. Mittwochs und freitags gibt es das Vereinstraining der U18 mit Julia Kalisch in Ballenstedt. In den Ferien kommen die Trainingslager hinzu. „Sie ist schon vollgepackt mit Volleyball, aber es ist ihre Leidenschaft“, schätzt Alice Bock schmunzelnd und ein bisschen stolz auf die mittlere Schwester ein, die mittlerweile schon fast ihre 1,80 Meter Normmaß erreicht hat. Nur drei Zentimeter fehlen.

An die Sportschule zu gehen, „das war eine schwere Entscheidung“, gesteht Josepha. Nicht nur ihre Mutter und die beiden Schwestern, die jüngste ist zehn und spielt auch schon Volleyball, wird sie vermissen. „Die Omi wird mir fehlen, die hat mir immer geholfen“, sagt sie. Was auf die junge Volleyballerin zukommt, weiß Josepha eigentlich noch nicht. „Ich will viel trainieren und besser werden.“ Die Schule soll auch nicht zu kurz kommen. Die Gymnasiastin nennt nicht nur Sport als Lieblingsfach, sondern auch Biologie. Dass sie als Volleyballerin nicht vom Sport leben kann, weiß sie, doch sie sieht die Sportschule als eine große Chance.

Doppelspielrecht für alten Verein

Die Ballenstedter Freundinnen werden auch in Zukunft nicht auf Josepha verzichten müssen. Sie habe ein Doppelspielrecht für den alten und neuen Verein. Und wer weiß, vielleicht spielt sie in ein paar Jahren auch mit der großen Schwester im ersten Damen-Team um den Aufstieg in höhere Ligen, wie sie die Männer gerade ein Jahr kennenlernen durften.