Verständigung mit Englisch sowie mit Händen und Füßen
Quedlinburg/MZ. - Erstmalig sind in diesem Jahr rumänische und französische Jugendliche zu Besuch, um andere Kulturen zu erleben. Organisiert wird die internationale Begegnung für Jugendliche, die sonst nur wenige Kontaktpunkte zu anderen Lebensweisen haben, von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt.
Unterkunft finden die über 40 Jugendlichen und ihre acht Gruppenleiter, die so genannten "Teamer", im Abenteuerland Kontiki. Hier übernachten die Camp-Teilnehmer aber nicht nur. Auch arbeiten steht auf der Tagesordnung. So sollen auf dem Gelände die Koppeln ausgebessert, ein Basketballplatz angelegt und ein Boot zum Spielplatz umgebaut werden. In jeder Arbeitsgruppe sind junge Leute aus allen vier Ländern eingeteilt. "Die Jugendlichen sollen ständig Kontakt haben und miteinander reden. Nur so lernen sie sich kennen," erklärt Michael Marquardt, Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt.
Der Spaß soll auch nicht zu kurz kommen. Verschiedenste Workshops werden den 16- bis 25-Jährigen deshalb angeboten. Percussion, Theater und Tanzen stehen zur Auswahl. Eine Gruppe wird den Aufenthalt in einer Mappe, die jeder Teilnehmer zum Schluss erhalten soll, dokumentieren. Die Workshops wurden in langwieriger Vorarbeit von den Gruppenleitern geplant. Hauptgruppenleiterin Anne Samol beschäftigte sich gemeinsam mit Michael Marquardt mit den unterschiedlichen Rechtsgrundlagen der vier Länder, um Probleme auszuschließen.
Täglich erlernen die Jugendlichen beim morgendlichen "Language-Learning" die wichtigsten Vokabeln der fremden Sprachen. Mit ein paar Brocken Englisch sowie Hand und Fuß fällt die Verständigung gar nicht so schwer. Um das Kennenlernen zu erleichtern, wurden am ersten Tag Steckbriefe erstellt und gut sichtbar für jeden aufgehängt. "Das Camp soll auch helfen, die Angst vor anderen abzubauen. Das hat bis jetzt immer gut funktioniert," freut sich Michael Marquardt. An einigen Abenden wird es Länderpräsentationen geben.
Dabei werden landestypisches Essen, Spiele oder Regionen vorgestellt. So sind die Franzosen mit Käse im Gepäck angereist und die Rumänen brachten ein Kochrezept, welches für die anderen Teilnehmer zubereitet werden soll, mit. Aber auch die Freizeitangebote des Abenteuerland Kontiki werden genutzt. So stehen Kanu fahren, reiten und klettern auf dem Plan. Quedlinburg und die Landeshauptstadt Magdeburg sollen ebenfalls erkundet werden. .
Gabriela Dinu und Eduard Boz aus Rumänien finden die Begegnung toll. Begeistert zeigten sie allen auf einer Karte ihres Herkunftslandes ihre Heimstadt und alle anderen sehenswerte Orte, wie zum Beispiel Graf Draculas Geburtsort. Anne Samol, die aus Polen stammt und seit drei Jahren in Magdeburg studiert, hat schon öfters an der internationalen Begegnung teilgenommen. Für die 24-Jährige ist auffällig, dass die Jugendlichen sich enorm entwickelt haben: "Sie sind alle reifer und selbstbewusster geworden." Noch bis zum 27. August werden die jungen Leute zusammen arbeiten und Spaß haben. Dann vermutet Michael Marquardt wieder einen tränenreichen Abschied mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen.