1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Vermisste Katze Klecksie ist wieder zu Hause

Erfolgreiche Suche Vermisste Katze Klecksie ist wieder zu Hause

Der Weihnachtswunsch einer 14-Jährigen Quedlinburgerin ist in Erfüllung gegangen. Wie es dazu gekommen ist.

Von Almut Hartung 29.12.2021, 12:00
Überglücklich und froh, wieder vereintzu sein: Susanne und Kathleen Rudzinski mit  Katze Klecksie und Kater King.
Überglücklich und froh, wieder vereintzu sein: Susanne und Kathleen Rudzinski mit Katze Klecksie und Kater King. Foto: Almut Hartung

Quedlinburg/MZ - Kathleen Rudzinski und ihre Mutter Susanne sind überglücklich. Ihre Katze Klecksie, die seit dem 3. Dezember nicht nach Hause gekommen und seither schmerzlich vermisst worden war, ist wieder bei ihnen. „Mir ist mein Weihnachtswunsch in Erfüllung gegangen“, sagt Kathleen Rudzinski.

Anruf am Freitagnachmittag

Am Heiligabend gegen 16.40 Uhr, die Bescherung war bereits vorüber, klingelte das Telefon, erzählt Mutter Susanne. Die Anruferin war eine Frau, die berichtete, vielleicht die acht Monate alte vermisste Katze der Rudzinskis am Schlossberg gesehen zu haben. „Sie sagte, dass ihr Mann wohl eines von unseren Suchplakaten gesehen hatte und Klecksie erkannt habe.“ Der Vergleich des „Originals“ mit dem Bild auf dem Aushang habe den Verdacht der Familie erhärtet.

„Ich bin dann allein hoch zum Schloss gegangen - zur Sicherheit mit einer Leine, falls Klecksie mir vom Arm springt“, berichtet Kathleen Rudzinski. Am Käsekuchencafé sei sie von der sechs- oder siebenköpfigen Familie - wohl Touristen, meint Kathleen Rudzinski - erwartet worden. „Die Frau hatte Klecksie im Arm, und die Kinder haben sie gestreichelt.“ Sie habe erst einmal geschaut, ob es wirklich ihre Katze ist, erzählt die 14-Jährige. Und tatsächlich: Es war Klecksie. „Sie sah mich an und fing an zu schnurren“, beschreibt Kathleen den Moment des Wiedersehens. Daraufhin habe sie die zierliche Katze auf den Arm genommen, sie angeschnallt und zurück zu Hause gebracht.

„Zuhause hat sie sich erstmal umgeschaut“, erzählt Kathleen Rudzinksi. Ihre Mutter und Klecksies bester Freund, der Kater King, seien ebenfalls da gewesen. „Sie hat alle sofort wiedererkannt. Und 10 bis 20 Minuten später hat sie dann mit uns gekuschelt.“ Mutter Susanne ergänzt: „King ist ihr die ganze Zeit hinterher gelaufen, hat sie intensiv beschnuppert - er hat sie auch sehr vermisst.“ Das Weihnachtswochenende habe die kleine Katze in der Wohnung verbracht, habe viel geschmust - mit ihren Besitzern, aber auch mit King - und sei mit Sahne, Lachsfilet und einer Entenkeule verwöhnt worden.

Ausflug mit Konsequenzen

Genau drei Wochen war Klecksie verschwunden. An jenem Freitag hatte die kleine Freigängerin entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit nicht zur Futterzeit vor der Tür gesessen; King war allein vom Streifzug durch die Straßen zurückgekommen (die MZ berichtete). Kathleen Rudzinski und ihre Mutter hatten Klecksie daraufhin in der Quedlinburger Innenstadt gesucht, waren die Geschäfte, Hinterhöfe und Straßen abgelaufen, in denen die Katze sich häufig aufgehalten hatte.

Als diese Suche erfolglos blieb, hängte Kathleen Rudzinski selbst geschriebene Plakate mit einem Bild und einer Beschreibung an Fensterscheiben und Türen von Geschäften, bat schließlich auch in der MZ, die Suche nach Klecksie zu unterstützen. Dass sich die Freigängerin in der Nähe des Schlosses aufhalten würde, damit hatten Mutter und Tochter nicht gerechnet. Schließlich lag Klecksies und Kings Revier rund um die Wallstraße, die Hohe Straße und den Markt. Deshalb hatten sie vorrangig dort Aushänge verteilt und nur ganz wenige am Schlossberg.

Die Zeit ihres Verschwindens scheint Klecksie selbst gut überstanden zu haben. „Sie war ein bisschen dünner, aber das Fell hat geglänzt. Sie hat wohl von jemandem Futter bekommen - jedenfalls ist sie nicht abgemagert“, sagt Mutter Susanne Rudzinski.

Mit King um die Häuser ziehen, das darf Klecksie jetzt erst einmal nicht. Der Schreck bei der Familie sitzt noch zu tief. „Sie hat den Duft der Freiheit geschnuppert. Darum haben wir Angst“, so Susanne Rudzinksi. „Außerdem ist sie jetzt acht Monate alt - nicht, dass sie schwanger wieder kommt.“ Im Januar soll Klecksie nun kastriert und gechipt werden. Dann könne sie wieder frei herumstreunen und, falls sie wieder ausbüchst, schneller zurück zu ihren Besitzern gebracht werden.

Kathleen Rudzinksi ist froh, dass Klecksie wohlbehalten zurück ist, und ist dankbar für die Hilfsbereitschaft. Die Familie, die Klecksie an Heiligabend gefunden und ihrer Mutter und ihr damit ein unerwartetes Weihnachtsgeschenk bereitet hat, habe zwar keine Kontaktdaten hinterlassen, wolle sich aber bald noch einmal bei ihr melden.