Verbundenheit zur Heimat Verbundenheit zur Heimat: Burg Hausneindorf lädt zum Tag der Regionen

Hausneindorf/MZ - Zwei Frauen freuen sich am Samstag besonders: Sabine Richter, die Vorsitzende des Heimatvereines Hausneindorf, und Elke Selke, die Agenda-Koordinatorin der Harzer Kreisverwaltung. „Das Wetter ist maßgeschneidert, und es kommen so viele Besucher auf unsere Burg.“ Über 20 Vereine stellen sich vor. Sport, Spiel, selbst gebackene Köstlichkeiten und regionale Produkte sorgen dafür, dass von der zweijährigen Anja bis zur hochbetagten Sängerin vom Chor der katholischen Gemeinde St. Gertrud alle ihre Freude haben. Elke Selke spürt, „hier sind Menschen, die den Tag der Regionen förmlich leben.“ Viele Besucher seien bisher an der Burg vorbeigefahren, selbst Einheimische kommen nun zum ersten Mal in das Reubke-Museum und die zum Tag des offenen Denkmal eröffnete Heimatstube. Sabine Richter gesteht, dass es ein „hartes Stück Arbeit“ war, diesen Tag und die Präsentation auf der Burg vorzubereiten.
Der Tag der Regionen macht Werbung für die Stärken der Region. Das Motto lautet: „Aus Liebe zur Region - denken, handeln und genießen.“ Seit 15 Jahren finden in ganz Deutschland und seit kurzem auch in anderen europäischen Ländern in den beiden Wochen vor und nach dem Erntedanksonntag kleine und große Aktionen zum Tag der Regionen statt. Der Tag der Regionen auf der Burg Hausneindorf ist eine gemeinsame Aktion des Agenda-Büros des Landkreises Harz, des Heimatvereines Hausneindorf, der Gemeinde Selke-Aue sowie vieler engagierter Vereine. (uk)
„Wenn ich mich hier so umschaue, hier treffen sich nicht nur Bürger aus der Bode-Selke-Aue. Region ist, wo man sich zu Hause fühlt. Darum sind Groß Schierstedter Öl- und Gewürzproduzenten und Gaterslebener Sportakrobaten hier. Die Region wird bereichert, weil Menschen und Vereine sich einbringen“, fügt Selke an. So treffen sich in der Burgscheune der Wegelebener Karnevalspräsident Udo Rösemann mit seinen Gardistinnen Anna und Carolin mit den Burgvereinsfrauen, die 31 verschiedene Kuchen auftafeln, und mit den Linedancern, die ein flottes Programm gestalten. Jana Vatterott, seit fünf Jahren Chefin des Fördervereins der Freien Sekundarschule Hedersleben, schminkt Kinder, während einige Meter weiter Schüler Honig aus dem Bienenstock der Schule, die 68 Kinder besuchen, anbieten und Schulleiterin Jacqueline Hayder das Freinet-Drucken erklärt, das die Sprach- und Rechtschreibkompetenz erhöhen soll. An vielen Ecken des Burghofes spürt der Besucher, der Harzkreis ist landwirtschaftlich geprägt und zeigt das auch stolz.
Die Agrargenossenschaft Hedersleben bietet viele Sorten Kartoffeln und gute Tipps zu deren Verarbeitung, zwei Mastkälber ziehen besonders das Interesse der Kinder an. Denn wann kommt man schon so dicht an die Tiere heran, die gleich neben den Hühnern, Enten und Tauben der heimische Züchter stehen?
Jessica Dietz und Isabell Naunapper sind für den Tag der Regionen dem Ort angemessen in historische Kostüme geschlüpft und demonstrieren mit weiteren Mitgliedern des Quedlinburger Kaiserfrühlingsvereins historische Kinderspiele aus der „Vor-Mouse- und Tablet-Phase“.
Der Tag der Regionen wirkt wie ein Treff alter Bekannter. Antje Steinecker, Projektleiterin des Elpevau-Landschaftspflegevereins Bode-Selke-Aue, offeriert Samenpralinen und Gefilztes, Girlinde Gelfert mit dem Heimatverein Ditfurt und der VEB Fahrzeugfreunde e. V. zählen zu den Stammgästen. Steinecker verweist darauf, dass der Hausneindorfer Verein beim Tag der Regionen vor zwei Jahren in Wedderstedt dabei war und Elpevau dafür immer zum Burgadvent dabei ist. Agenda-Koordinatorin Elke Selke zieht am Samstag eine sehr positive Tagesbilanz. „So werden Menschen zusammengebracht - und das hallt nicht nur in der Bode-Selke-Aue nach. Das Mittelstraßenfest in Osterwieck entstand auch als regionales Projekt und wird heute noch gefeiert.“

