Veranstaltungen in Thale Veranstaltungen in Thale : Lärm bleibt Dauerbrenner

Thale - Klaus-Dieter Dams aus Thale ist sauer, sogar stinksauer: Der Petitionsausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt hat sein Hilfeersuchen abgelehnt. Der Thalenser hatte sich darüber beschwert, dass in Thale zum Walpurgis- oder Weihnachtsmarkt in der Innenstadt der Bodestadt seit 2004 der Lärmpegel stark überschritten wird.
Auch würden Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten. Seine Kritik sei davor auch schon auf taube Ohren in der Stadt wie auch beim Landkreis gestoßen.
Anwohner aus Thale sind Dauerlärm ausgesetzt
„Es wird auf allen Ebenen Bürgerkritik nur abgewiegelt“, schimpfte er. Es gehe nach seiner Ansicht nicht um die Art und die Länge der Veranstaltungen, sondern um den für die Anwohner im Stadtzentrum „unerträglichen Dauerlärm nach 22 Uhr bis in die Morgenstunden“ hinein.
In 100 Meter Entfernung also vom Rathausplatz bis hin zum Elka-Kaufhaus seien die Anwohner - trotz geschlossener Türen und schalldichter Fenster - der lauten Musik zu den Veranstaltungen ausgesetzt.
Weitere Anlieger der Karl-Marx-Straße würden es genau so sehen, berichtete er. In der Straße befindet sich ein Pflege- und Wohnzentrum. Dams findet das problematisch: In der dortigen Nachbarschaft werde seiner Meinung nach der maximale Lärmpegel von 30 Dezibel zu den städtischen Höhepunkten ebenfalls weit überschritten.
„Dort hat aber der Betreiber der Schwerpflegestation im Bürgerzentrum die Pflicht, auf die Einhaltung der Lärmschutzverordnung zu pochen.“ Für den Lärm gebe es nach seiner Ansicht keine Sonder- oder Ausnahmeregelung, „demnach gelten die entsprechenden Bundesgesetze“.
Messung des Landkreises völlig sinnlos
Kritik übte er auch am Landkreis Harz. Das zuständige Amt hätte Messungen zum Walpurgismarkt durchgeführt und keine Verstöße registriert. „Völlig sinnlos ist, dass diese Messung tagsüber passierte, wo sich der Lärm in Grenzen hält“, monierte Dams.
Er kritisierte auch die aus seiner Sicht mangelnden Sicherheitsvorkehrungen. So seien einige Hydranten, Gas- und Wasserabsperrer während des Walpurgis- als auch Weihnachtsmarktes zugebaut worden. Von einer Rettungsgasse für Feuerwehr und Notarzt sei beispielsweise beim Walpurgismarkt 2016 nichts zu sehen gewesen.
Dass Rettungswege nicht vorhanden waren und Hydranten nicht freigehalten wurden, konnte Thales Ordnungs-Abteilungsleiter Philipp Zedschack nicht so im Raum stehen lassen: „Die Freihaltung der Rettungswege als auch der Hydranten wurden regelmäßig kontrolliert.“
Die Überwachung und Kontrolle von Lärmimmissionen liege dagegen in der Zuständigkeit des Landkreises, sagte Zedschack. Überschreitungen seien allerdings in der Vergangenheit nicht festgestellt worden, heißt es aus dem Rathaus als auch von der Kreisbehörde.
Weder Stadt noch Landkreis haben etwas unternommen
Dams zeigte sich über die Antworten unzufrieden. Aus seiner Sicht habe weder die Stadt noch der Landkreis etwas unternommen, um die Lärm- und Sicherheitsbedenken abzustellen. Der Rentner wandte sich deshalb mit seinen Problemen an den Petitionsausschuss des Landtages.
Dieser hat jetzt dem Landtag empfohlen, diese „für erledigt zu erklären“. Nach fachaufsichtlicher Prüfung könne den Behörden kein Fehler nachgewiesen werden, wird in dem fünfseitigen Schreiben durch die Ausschussvorsitzende Christina Buchheim (Linke) mitgeteilt. Auch seien keine „anderweitigen Beschwerden in schriftlicher und mündlicher Form aktenkundig“.
Es werde auch bezweifelt, dass Dams als Sprecher für die Anwohner des Veranstaltungsgebietes berechtigt ist.
Klaus-Dieter Dams holt sich Hilfe bei der Linkspartei
Klaus-Dieter Dams will trotz seiner riesigen Enttäuschung über diese Auskunft (Dams: Dessen Sinn ist es wohl, die Behörden gegen das Volk zu schützen.) nicht aufgeben. Er hat sich nun an die Harzer Landtagsabgeordnete der Linkspartei, Monika Hohmann, mit der Bitte um Hilfe gewandt, damit Lärmschutz und Sicherheit in der Innenstadt gewährleistet werden. (mz)