Uraufführung am Nordharzer Städtebundtheater Uraufführung am Nordharzer Städtebundtheater: Preisgekrönte Komponistin bei Impuls-Festival für Neue Musik

Quedlinburg - Im Harz und beim Nordharzer Städtebundtheater kennt man Ina Meredi Arakelian gut. Hatte sie doch 2014 bei der Werkstatt junger Komponisten für ihre Komposition „Sunrise by the ocean“ gleich zwei Preise gewonnen: den Andreas-Werckmeister-Preis der Stadt Halberstadt und den Impuls-Preis, mit dem eine Auftragskomposition für das aktuelle Festival verbunden ist. Diese wird am 13. November in Halberstadt und am 14. November in Quedlinburg im zweiten Sinfoniekonzert der Saison zu hören sein.
Arakelian setzt mit „Un Sogno della Speranza“ die Hoffnung über alles. Dabei ließ sie sich von einem Gedicht Paleottis, 2013 geschrieben anlässlich der Flüchtlingstragödie vor Lampedusa, zu ihrer Komposition inspirieren, die an diesem Abend uraufgeführt wird.
Internationaler Durchbruch
Im Frühling 2012 wurden die ersten Orchesterstücke der jungen Komponistin, die 1992 in Berlin das Licht der Welt erblickte, uraufgeführt. Sie gewann unterdessen vier Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend komponiert“, bei „Jeunesses Musicales“, einen Sonderpreis bei „Jugend komponiert“ der Philharmonie Berlin und drei Preise beim Wettbewerb „Jugend komponiert“ Brandenburg.
Den internationalen Durchbruch erlebte die 23-Jährige 2013. Da schrieb Ina Meredi Arakelian ihre erste Filmmusik für den Kurzfilm „Cruelty - Grausamkeit“. Der Kurzfilm sorgte auf internationalen Festivals für Furore: In Neu-Delhi wurde er mit drei Preisen ausgezeichnet und zum erfolgreichsten Beitrag des Wettbewerbs gekürt. Es folgten London, Vancouver, Sydney und Los Angeles, und sogar beim renommierten Sundance Film Festival in Park City (Utah) lief der Streifen mit der intensiven Musik der jungen Frau.
Sie spielt seit 1998 Klavier, stieg 2003 als Jungstudentin ins Hauptfach Harfe an der Berliner Hochschule für Musik um, um schließlich zwei Jahre später zur Komposition zu wechseln.
Im Landkreis Harz werden die beiden Sinfoniekonzerte nicht die einzigen Beiträge zum Impuls-Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt sein. Erstmals veranstaltet das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode dabei ein Familienkonzert. Unter dem Titel „Klang des Lichts“ findet es am 8. November um 15 Uhr in der Aula des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums Wernigerode statt und richtet sich an Zuhörer ab sieben Jahren.
Eine frische Prise Humor
In Anlehnung an Benjamin Brittens „The Young Person’s Guide to the Orchestra“ hat der aus Dessau stammende Komponist und Pianist Christoph Reuter eine sich selbst erklärende Sinfonie für Kammerorchester und Sprecher mit einer frischen Prise Humor geschrieben. In seinem Werk „Prismen“ wechseln sich Musik und Text ab. Der Chef des Philharmonischen Kammerorchesters, Christian Fitzner, freut sich auf das Konzert, sagte er im MZ-Gespräch: „Ich werde die Position wechseln. Während Armando Merino dirigiert, übernehme ich die Sprecherrolle.“ Der Gastdirigent stamme aus Madrid.
Doch kann man eine Sinfonie mit Worten beschreiben, Spieltechniken erklären und gleichzeitig spielen? „Christoph Reuter verbindet Elemente der Jazz- und Popmusik mit dem besonderen Klangspektrum des klassischen Orchesters“, kündigt Orchester-Managerin Lysann Weber an. Außerdem wird das Marimbakonzert des aus Rio de Janeiro stammenden Ney Rosauro zu hören sein. Dabei wird der erst 16-jährige Hallenser Percussionist Christian Sobbe als Solist das Podium betreten und die Zuhörer von seinem Talent überzeugen. (mz)