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Tourismus Tourismus in Quedlinburg: Hotel Theophano bekommt 15 neue Gästezimmer in der Hohen Straße

Von Petra Korn 10.04.2019, 11:06
Hans-Günter Schröder von der Handwerkerunion Halberstadt baut die Stahlbewehrung zum Gießen des neuen Treppenaufganges aus Beton.
Hans-Günter Schröder von der Handwerkerunion Halberstadt baut die Stahlbewehrung zum Gießen des neuen Treppenaufganges aus Beton. Marco Junghans

Quedlinburg - Die Fassade des ehemaligen Lagerhauses ist komplett instand gesetzt, vergrößerte Fenster für die neue Nutzung sind bereits eingebaut. Im Inneren wächst nach und nach das Treppenhaus, ebenso der Fahrstuhlschacht; neu gebaute Fachwerkwände lassen schon entstehende Zimmer erkennen. „Jetzt kann man den Fortschritt sehen“, freut sich Bauherr Frank Guhl.

Mit dem Ausbau des einstigen Lagerhauses in der Hohen Straße 2, das zu DDR-Zeiten leer stand, wird das Hotel „Theophano“ am Quedlinburger Markt erweitert: 15 neue Gästezimmer baut die IBO Firmengruppe hier (die MZ berichtete). „Wir brauchen die Zimmer dringend“, sagt Frank Guhl und verweist auf die Nachfrage.

Hotel „Theophano“ wurde 2013 an IBO Firmengruppe verkauft

Seit Ende der 1990er Jahre engagiert sich Frank Guhl in Quedlinburg. Damals hatte er ein erstes Wohnhaus saniert. „Und seitdem sind wir der Stadt verbunden“, erklärt er. Inzwischen seien mehrere Häuser saniert, der Sitz der Hausverwaltung nach Quedlinburg verlegt worden.

Das Hotel „Theophano“ wurde 2013 an die IBO Firmengruppe verkauft. Ein zugehöriger Anbau in der Hohen Straße 1 wurde bereits 2013/14 saniert, das Restaurant mit einem Durchbruch in die Räume der ehemaligen Apotheke erweitert. Historische Gebäude zu sanieren, sagt Frank Guhl, sei seine „Leidenschaft“.

Mit der Hohen Straße 2 kommt jetzt ein dritter Gebäudeteil zum „Theophano“ hinzu. Der Hotelkomplex, erklärt Frank Guhl, werde so U-förmig und sei innen miteinander verbunden. Die neuen 15 Zimmer, die im ehemaligen Lagerhaus entstehen, sollen Klimanalagen erhalten und über einen gehobenen Ausstattungsstandard verfügen. Anders als im bisherigen Gebäude sei es hier auch möglich, einen Aufzug einzubauen, erklärt der Bauherr weiter.

Eröffnung zu Ostern scheiterte an Problemen mit den Altbauten

Ursprüngliches Ziel war, den Erweiterungsbau zu Ostern in Betrieb zu nehmen. „Aber wir hatten doch erhebliche Probleme mit der alten Bausubstanz“, sagt der Bauherr. So seien die Fundamente des Gebäudes nicht ausreichend für eine Hotelnutzung gewesen - oder kaputt.

Daher habe das Haus noch „unterfüttert“, hätten bis zu fünf Meter hohe Betonwände darunter gebaut werden müssen. „Das hat lange gedauert“, sagt Frank Guhl.

Aufwendig ist auch der Ausbau im Inneren: Das 1648 errichtete Gebäude war wohl ursprünglich eine große Halle, in die nachträglich Zwischenböden eingezogen wurden, die über verwinkelte Holztreppen zu erreichen waren. „Wir haben vieles erneuert mit alten Techniken“, verweist Frank Guhl beispielsweise auf die so neu entstandenen Fachwerkwände.

Ehemaliges Baumkuchen-Café wird mit dem Thephano verbunden

Und es sei auch der Bausubstanz geschuldet, dass so jedes der 15 neuen Zimmer - Einzel, Doppel-, Dreibettzimmer sowie eine Maisonette - anders in Form und Ausstattung werde. „Darin liegt auch der Reiz“, findet Frank Guhl. Der erheblich größere Aufwand für die Sanierung im Fundamentbereich habe aber dazu geführt, dass sich die Fertigstellung verschiebe.

„Es ist Wunsch, dass wir Weihnachten fertig werden“, sagt der Bauherr und fügt hinzu, dass der Hof beim „Advent in den Höfen“ 2019 wieder geöffnet sein soll. „Wir werden bis dahin so weit sein.“

Neu genutzt werden sollen auch die Räume des ehemaligen Baumkuchen-Cafés am Markt 12. Der Bauantrag sei seit langem gestellt, sagt Frank Guhl. Zuletzt Anfang der 1990er Jahre saniert, sollen die Räume nun grundlegend umgebaut werden, neue Sanitärräume und eine neue Küche entstehen und der Gastraum umgestaltet werden.

Geschaffen wird auch ein Durchbruch vom „Thephano“ aus, die Räume werden so miteinander verbunden. „Es ist aber nicht einfach eine Eins-zu-Eins-Erweiterung“, sagt Guhl. Der neue Gastronomie-Bereich bekomme „ein eigenes Konzept. Es soll sich abheben.“ (mz)