Top-Leistung im zweiten Anlauf
Gernrode/MZ. - Von 100 möglichen Punkten hat er 96,91 erreicht - ein Spitzenwert, für den es jüngst eine große Auszeichnungsveranstaltung in Berlin mit 231 Top-Absolventen in IHK-Berufen gab.
Den 26-Jährigen aus Bad Suderode hat nach all der Ehre mit Blumen, Urkunde und einem Pokal längst der Alltag wieder - mit mehr Verantwortung, als er sich nach so kurzer Zeit träumen ließ. Denn als schichtverantwortlicher Einrichter ist er maßgeblich für die Qualität der produzierten Kunststoffkomponenten in seiner Schicht verantwortlich. "Klar hab ich da ein bisschen Manschetten, weil ich mich gegenüber Leuten behaupten muss, die einfach länger dabei sind. Es geht aber", sagt Christian Wuttig, dem die Arbeit mit den Maschinen besonderen Spaß bereitet und der sich gerne mit neuen Techniken vertraut macht, um sich weiterzuentwickeln.
Für Christian Wuttig, der nach den Worten seines Chefs "meistens gut drauf und auffallend optimistisch" ist, war die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker der zweite Anlauf ins Berufsleben. Eine Lehre als Einzelhandelskaufmann beendete er zwar, "ich hab aber ziemlich schnell gemerkt, dass das nicht das Richtige ist für mich", gibt er zu. Über einen Freund erfuhr er von dem technischen Beruf, der ihn von vornherein stärker interessierte, weil er "gern mit den Händen arbeitet" und auch zu Hause ab einem gewissen Alter stets fürs Handwerkliche zuständig war. Ein Tag Probearbeiten im Betrieb, bei dem ihm ein älterer Lehrling an die Seite gestellt wurde, überzeugte ihn dann vollends. "Wir bieten das Probearbeiten und auch Ferienarbeit immer an, weil viele Jugendliche einen Industriebetrieb noch nie von innen gesehen haben", weiß Ralf Schumann, dem es bei seinen Mitarbeitern auf Verantwortungs- und Qualitätsbewusstsein sowie auf technisches Verständnis und Geschick besonders ankommt.