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Todesfall in Blankenburg Todesfall in Blankenburg: Mann trank Alkohol und Gift

Von ingo kugenbuch 11.03.2014, 16:50
Das Archivbild zeigt den Einsatz der Bundeswehr in Blankenburg am 25. Februar.
Das Archivbild zeigt den Einsatz der Bundeswehr in Blankenburg am 25. Februar. chris Wohlfeld Lizenz

blankenburg/MZ - Der 72-jährige Mann, der am 19. Februar in seiner Garage in Blankenburg bewusstlos gefunden wurde und später starb, ist durch eine „Mischvergiftung“ zu Tode gekommen. Dies sei das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung der Gerichtsmedizin, sagte Hauke Roggenbuck, Sprecher der Staatsanwaltschaft Halberstadt, am Dienstag der MZ. Demnach hatte der Mann einen Gift-Mix im Blut, der aus Alkohol und dem Gas-Zusatzstoff Tetrahydrothiophen (THT) besteht. „Er hat das freiwillig geschluckt“, sagt Roggenbuck.

„Es gibt keine Anzeichen für ein gewaltsames Einflößen der Substanz.“

Wahrscheinlichste Todesursache ist Suizid

Für die Staatsanwaltschaft sind die Untersuchungen des mysteriösen Todesfalls nun beinahe abgeschlossen. „Unsere Frage ist immer: Hängt der Tod mit einem Dritten zusammen?“, sagt Roggenbuck. Und dies sei in diesem Falle mit hoher Sicherheit auszuschließen. Die Staatsanwaltschaft will abschließend noch in der Garage gefundene Flaschen untersuchen lassen. „Man wird aber wohl nie ermitteln können, ob der Mann das Gift absichtlich getrunken hat“, sagt Roggenbuck.

Dennoch ist die wahrscheinlichste Todesursache ein Suizid. Allerdings ist laut Staatsanwaltschaft kein Abschiedsbrief gefunden worden. Auch ein Unfall wäre damit denkbar. Wie viel Alkohol der Tote im Blut hat, will Roggenbuck nicht sagen.

Sperrung ist inzwischen aufgehoben

Der Tote und die übel riechende Substanz - THT ist ein Duftstoff, der Erdgas aus Sicherheitsgründen zugesetzt wird - sorgten über Wochen für Aufregung in Blankenburg. Weil man befürchtete, dass das Gift aus dem Boden kommen könnte, wurde die komplette Anlage mit 600 Garagen gesperrt. Ein eigens aus dem bayerischen Sonthofen angefordertes Expertenteam der Bundeswehr fand schließlich am 25. Februar das THT. Mittlerweile ist die Absperrung wieder aufgehoben.

Bundeswehrexperten bei ihrem Einsatz am 25. Februar.
Bundeswehrexperten bei ihrem Einsatz am 25. Februar.
Chris Wohlfeld Lizenz