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"Helfer des Jahres" Thomas Ritzrau "Helfer des Jahres" beim THW: Truppführer der Fachgruppe Logistik beim Technischen Hilfswerk Quedlinburg

Von Petra Korn 03.03.2020, 09:56
Thomas Ritzrau ist Truppführer in der Fachgruppe Logistik beim Technischen Hilfswerk Quedlinburg.
Thomas Ritzrau ist Truppführer in der Fachgruppe Logistik beim Technischen Hilfswerk Quedlinburg. Dominique Leppin

Quedlinburg - Wenn bei einem Einsatz des Technischen Hilfswerks Quedlinburg plötzlich eine Kettensäge nicht mehr anspringt, die Technik streikt, sind die Spezialisten der Fachgruppe Logistik gefragt.

„Wir müssen dafür sorgen, dass sie schnellstmöglich wieder funktioniert“, erklärt Thomas Ritzrau, Truppführer in der Fachgruppe Logistik. Das heißt: Die Logistiker reparieren selbst – „wir haben einen Werkstattanhänger mit viel Werkzeug, das ist praktisch wie eine Feldwerkstatt“ – oder sie sorgen dafür, dass die Technik in einer Werkstatt repariert wird, erläutert der Quedlinburger, der seit 1993 beim Technischen Hilfswerk mitarbeitet.

Thomas Ritzrau ist seit dem Jahr 1993 beim Technischen Hilfswerk dabei

Zum THW kam Thomas Ritzrau durch Freunde, die mit ihren Hunden im Bereich der biologischen Ortung aktiv waren. Damals noch in der Ausbildung zum Industriemechaniker ging er ab und an mit zu den Dienstabenden und stieg nach Abschluss der Lehre richtig ein:

Er verpflichtete sich für acht Jahre Mitarbeit beim THW als Wehrersatzdienst. „Man war nach der Lehre froh, einen Arbeitsplatz bekommen zu haben. So konnte man einem geregelten Arbeitsalltag nachgehen.“

Der Bereich Bergung beim THW wurde aufgebaut, Thomas Ritzrau absolvierte die Grundausbildung als Bergungshelfer. Er qualifizierte sich zum Truppführer und schließlich zum Gruppenführer. Später entstand dann die Fachgruppe Logistik. „Da ich gelernter Schlosser bin und immer herumgebastelt habe, war es naheliegend, dass ich da mitmache.“

Ritzau qualifizierte sich erst Truppführer, später zum Gruppenführer

Zuständig ist die Fachgruppe für die Materialerhaltung, erklärt der 47-Jährige. Das bedeute Kleinstreparaturen überwiegend im Einsatz. Zwar könne man das eine oder andere nachstellen, so wie in der Schule.

Doch wirklich üben für den Einsatzfall – so wie andere Gruppen – könnten die Logistiker nicht. „Da muss man die Arbeit so nehmen, wie sie kommt.“ Von der Motorsäge über den Lkw bis zum Radlader – „unsere Geräte müsse jahrelang halten, die Fahrzeuge zum Beispiel 25 Jahre, ehe etwas Neues kommt. Also müssen wir mit der Ausstattung gut umgehen“, sagt Thomas Ritzrau.

Für sein Engagement ist er auf dem jüngsten „Ball der Helfer“, zu dem der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Quedlinburg eingeladen hatte, als „Helfer des Jahres“ des THW geehrt worden. Er sei „ein absoluter Spezialist in vielen Bereichen des THW. Sein technischer Sachverstand ist für das THW unverzichtbar“, hieß es in der Laudatio.

Direkt als Fachgruppe Logistik angefordert werden die Helfer im Katastrophenfall. „Zum Beispiel bei den Elbe-Hochwassern 2002 und 2013, da waren wir automatisch dabei“, sagt Thomas Ritzrau.

Durch Dienstabende und Einsätze kommen viele Stunden im Jahr zusammen

Bei allen anderen Einsätzen aber ebenso: „Wir sind alle Bergungshelfer – mit Spezialisierung – und machen auch Bergungsarbeiten.“ Wie viele Stunden im Ehrenamt da im Jahr zusammenkommen, kann Thomas Ritzrau nicht genau beziffern. „Hunderte“, sagt er. Jeden Freitag sei er bei den Dienstabenden dabei, die von 19 bis 22 Uhr stattfänden, hinzu kämen die Einsätze.

Die acht Jahre Mitarbeit, zu denen er sich einst verpflichtet hatte, sind längst vorbei. Nicht mehr beim THW aktiv zu sein - diese Frage hat sich für ihn nie gestellt. „Ich mache das gern, und ich möchte das auch nicht missen“, sagt Thomas Ritzrau, der ebenso das Miteinander im Ortsverband schätzt. „Die Gemeinschaft ist schön. Wir helfen uns gegenseitig, auch privat.“ (mz)