Thales Geschichte auf der Spur
Quedlinburg/Thale/MZ. - Die enge Verbundenheit mit ihrer Heimatstadt wurde auch zur Triebkraft für ihre ehrenamtliche Arbeit in den Archiven der Stadt, für ihre unermüdliche Suche nach Sponsoren, die bei der Restaurierung wertvoller Dokumente helfen könnten.
Landrat Wolfram Kullik (SPD) danke Gerda Todte für ihre "wichtige, Identität stiftende Tätigkeit". Denn "wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht in den Griff bekommen", zitierte er den Historiker Golo Mann. Besonders freue ihn, so Kullik, dass der Grundstein des ehrenamtlichen Engagements eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme war, "aus der mehr geworden, ein neuer Inhalt" entstanden ist. Vielleicht rege das andere Menschen an, führe zu der Überzeugung, dass sie das auch interessieren könnte.
Denn obwohl es sich scheinbar um "olles Papier" handele und man im Umgang mit den historischen Akten auch "dreckig wird", sei es eine hochinteressante Beschäftigung, die ihr "unheimlich viel Spaß" machte, berichtete Gerda Todte. "Mit ganz viel Freude" denke sie an ihre Arbeit im Thalenser Kirchenarchiv zurück. Das konnten Kullik und die anderen Vertreter der Gemeinschaftsaktion hautnah spüren, als die Thalenserin in einer "Bilanzmappe" blätterte, an restaurierte Dokumente und Kirchenfenster oder bedeutsame Pastoren erinnerte. "Ich sehe, Sie sind richtig tief eingestiegen in die Quellen", staunte Kullik. "Ich bin ein echter Laie", beteuerte Gerda Todte. Und auf die Frage, ob sie weitermache: "Auf jeden Fall". Das "Preisgeld" wollte die gebürtige Quedlinburgerin "in Quedlinburg lassen" - sie spendete es der jungen Bürgerstiftung der Welterbestadt.