Thale besiegelt Ehe mit Stecklenberg und Timmenrode
THALE/MZ. - Im Anschluss unterzeichnete Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) den Vertrag mit Timmenrode.
Timmenrodes Bürgermeisterin Christa Lesemann (parteilos) hatte den Vertrag bereits am 5. März unterschrieben, einen Tag, nachdem der Gemeinderat der Ehe mit Thale entgegen dem Votum einer Bürgeranhörung den Vorrang gegeben hatte (die MZ berichtete). Am Donnerstagabend wurde danach auch die Vereinbarung mit Stecklenberg besiegelt. Neben dem Thalenser Bürgermeister setzte Amtskollege Rainer Krause (parteilos) die Unterschrift unter den Vertrag.
Zu Beginn der Stadtratssitzung hatte der amtierende Ratsvorsitzende Hans-Joachim Geuer (Die Linke) Abordnungen aus Friedrichsbrunn, Stecklenberg und Timmenrode begrüßt und auf die Bedeutung des Tages für Thale und die Gemeinden hingewiesen. Aus Friedrichsbrunn war neben den Abgeordneten nur der stellvertretende Bürgermeister Arno Hellmund anwesend. Bürgermeister Albrecht Loeffler (parteilos) will erst das Ergebnis des Gerichtsentscheids zur Kommunalgebietsreform abwarten. Thales Bürgermeister deutete an, dass er gern mit seinem Amtskollegen aus Friedrichsbrunn die Vereinbarung an diesem Tag unterzeichnet hätte. Wenn sich Albrecht Loeffler weigern sollte, dann könnte auch sein Stellvertreter unterschreiben.
Warnstedts Ortsbürgermeister Günter Freist (CDU) sagte nach der Zustimmung des Thalenser Stadtrates, dass nun fast alle wieder zusammen sind: "Ich hatte schon gedacht, dass ich allein bleiben würde, umso mehr freue ich mich, dass nun die anderen Orte um Thale diesen Schritt vollzogen haben." Bis auf einen im Norden sei die alte Gemeinschaft wieder vollzählig. Weitere Orte verstärkten sie. Günter Freist betonte, dass sich Warnstedt bei Thale gut aufgehoben fühlt und verwies unter anderem auf die Erweiterung des Industriegebiets im Ortsteil.
Timmenrode wird zum 1. Januar 2010 zu Thale gehören. Bürgermeisterin Christa Lesemann machte deutlich, dass mit der Gebietsreform die kleinen Gemeinden ihre Selbständigkeit verlieren. Da gehe ein Stück Demokratie verloren. Schon seit acht Jahren hänge aber das Damoklesschwert der Eingemeindung über dem Ort. "Wir haben nach links und nach rechts geschaut und uns dann entschieden", sagte Frau Lesemann. Denn in Thale habe sich etwas getan, in der anderen Richtung sei nur geredet worden. Trotzdem habe es eine gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung in Blankenburg gegeben. "Nach Thale kommen wir nicht mit leeren Händen", betonte die Bürgermeisterin. "Wir haben ein schönes Dorf ohne Schulden und einen ausgeglichenen Haushalt."
Stecklenberg wird ab 1. August zur Stadt Thale gehören. Bürgermeister Rainer Krause nannte den Weg nach Thale folgerichtig und zukunftsorientiert. Die Anziehungskraft von Thale zeige, dass dort eine gute Arbeit geleistet werde. Sonst würden nicht so viele Orte die Bodestadt als Partner favorisieren.