Süddeutsche Mohrenköpfe und Zwerghamburger
Königerode/MZ/bü. - Rund 600 Tiere
Zwar hat sich der Königeröder Verein um den Vorsitzenden Wolfgang Hippe als guter Gastgeber erwiesen, die großen Erfolge heimsten andere ein - Züchter aus dem Mansfelder Land. Etwa 80 Aussteller, davon nur ein Fünftel aus dem Landkreis, hatten 600 Tiere mitgebracht, darunter 300 Tauben und 240 Zwerghühner. Für viel mehr hätten auch die Käfige im Dorfgemeinschaftshaus nicht gereicht. In engen Reihen drängten sich die Besucher, teils Tierfreunde oder Züchter, durch die Gänge. Manch einer überlegte, ob er sich selbst Tiere zulegt, andere nutzten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch oder wollten einen der Preise gewinnen.
Die Tiere wurden von einer Fachjury einer Prüfung auf Herz und Nieren unterzogen, bevor die Gewinner der etwa 45 Preise verkündet werden konnten. Entweder gab es Pokale und Urkunden oder Sachpreise. Während andere die großen Preise und Pokale abräumten, mussten sich die Züchter des Landkreises mit kleineren Erfolgen zufrieden geben. Rüdiger Heidrich, Hartmut Krieg und Peter Sturm, alle aus Königerode, bekamen für ihre Tauben ebenso den so genannten "HV", einen großen Ehrenpreis, wie auch Lutz Beilecke auis Harzgerode oder Georg Schuda aus Gernrode.
Wanderpokale
Die Wanderpokale für Tauben und Hühner gingen an Christian Rennicke (Königerode) und den Sohn vom Vereinschef, Hans-Dieter Hippe. Doch ein Thema ließ sich nicht unterdrücken: Die Meldungen zur Vogelgrippe. Ausstellungsleiter Wolfgang Hippe registrierte zwar einen Zuschauerschwund von ca. 20 Prozent, was aber nicht nur auf Bedenken zu den Nachrichten, sondern auch auf konkurrierende Veranstaltungen in der Nähe zurückzuführen sei.
Zum Glück gab es zumindest von der Kreistierärztin Barbara Piegert keine Probleme mit der Schau, lediglich Impfnachweise für die Hühner wurden verlangt. Trotzdem sind die Züchter beunruhigt, machen sich schon Gedanken über die Zukunft. Die geplante Einschließung würde sich auch auf den Umfang der Zucht auswirken. Dann würden heftig geführte Randdiskussionen, ab welcher Qualität Tiere zur Schau zugelassen werden sollten, der Frage weichen, ob es überhaupt noch ausreichend Hühner und Tauben zum Ausstellen gäbe.
Eine weitere Sorge brennt den vorwiegend über 50 Jahre alten Züchtern auf den Nägeln: Nur drei jugendliche Aussteller waren beteiligt, und alle kamen aus anderen Landkreisen. Das Interesse des Nachwuchses an Tierzucht hält sich in Grenzen.
Neben dem Verkauf von Zubehör wechselten auch gut 50 Tiere während der Ausstellung den Besitzer. Ob nun "Zwergpaduaner", "Starwitzer Flügelsteller" oder "Thüringer Bartzwerge", Interessenten an den Zuchttieren wird es auch weiterhin geben - Grund genug, im nächsten Jahr am dritten Sonntag im Januar wieder eine Ausstellung zu zeigen.