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Grüne Energie im Harz Strom aus dem Stall für 2.000 Haushalte

Aus Gülle und Pferdemist wird grüne Energie. Wie das geht und was ein Biogas-QR-Code damit zu tun hat, zeigt ein Ballenstedter Energieerzeuger, der seine Türen für Neugierige öffnet.

Von Rita Kunze 09.10.2024, 10:01
Eine Biogasanlage mit Biomethanaufbereitung wird seit diesem Jahr im Ballenstedter Ortsteil Asmusstedt betrieben.
Eine Biogasanlage mit Biomethanaufbereitung wird seit diesem Jahr im Ballenstedter Ortsteil Asmusstedt betrieben. Symbolfoto: picture alliance / Jan Woitas/dp

Asmusstedt/MZ. - Rinder- und Schweinegülle, Pferdemist und Hühnerkot: Was auf dem Acker landen könnte, dient dem Ballenstedter Landwirt Markus Jacobs zur Energiegewinnung. In seiner Natur-Energie Ostharz GmbH im Ortsteil Asmusstedt wird seit März Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und in das Hochdrucknetz von Mitnetz Gas eingespeist. Mit einem Tag der offenen Tür will das Unternehmen jetzt über diese Form der Energieerzeugung informieren.

Anlage liefert Energie für 2000 Haushalte und nachhaltigen Kraftstoff

Immerhin: Mit der Energie, die in dieser Biomethan-Aufbereitungsanlage gewonnen wird, ließen sich laut Jacobs jährlich etwa 2.000 Haushalte mit Strom versorgen und 1.500 Fahrzeuge mit dem nachhaltigen Kraftstoff Bio-CNG betanken.

Wie das funktioniert, darüber können sich Besucher am Freitag, dem 18. Oktober, von 14 bis 18 Uhr vor Ort auf Gut Asmusstedt informieren. Ab 14.30 Uhr gibt es Führungen, außerdem eine Landmaschinenausstellung und eine Biogas-QR-Code-Rallye.

Gülle, Mist und Stroh dienen als Grundlage

Jacobs betreibt seit 2010 eine klassische Biogasanlage, die Strom und Wärme erzeugt, und wollte diesen Betriebszweig weiterentwickeln. Mit der neuen Anlage wurde er zugleich zu einem wichtigen Abnehmer der Gülle aus umliegenden Landwirtschaftsbetrieben, Reitvereinen und Pferdeställen. Gülle, Mist und Kot werden mit Mais, Energierüben und Stroh aus dem eigenen Agrarbetrieb kombiniert. Die Gülle kommt später als flüssiger Gärrest zur Düngung auf den Acker. Stickstoff und Phosphor bleiben erhalten, aber der Gestank ist deutlich geringer.

Die Ballenstedter Biogaseinspeiseanlage ist die einzige, über die Mitnetz Gas im Landkreis Harz verfügt. Im gesamten Netzgebiet, das sich über das südliche Sachsen-Anhalt, Westsachsen und Teile Thüringens und Brandenburgs erstreckt, sind 15 Anlagen an das Hochdrucknetz angeschlossen, zehn davon in Sachsen-Anhalt.