Stiftskirche Quedlinburg Stiftskirche Quedlinburg: Inmitten von Kaisern und Königen

Quedlinburg - Die Capella Antiqua Bambergensis wird am 17. September das Mittelalter in der Stiftskirche Quedlinburg in Szene setzen. „Heinrich - Musik und Geschichte(n)“ verbindet Kompositionen aus dem 10. bis 13. Jahrhundert mit Texten, die auf historischen Quellen jener Zeit beruhen. Schauspieler Udo Schenk schlüpft dafür in die Rolle des Bischofs und Ottonen-Chronisten Thietmar von Merseburg, der als Erzähler durch den Abend führt.
Ensemblemitglied Thomas Spindler sieht das Ganze als „Informationsvermittlung mit großem Entertainment-Faktor“, geht es doch um die Beschreibung des Lebens der Menschen jener Zeit: Was war los, wenn der König, der ständig kreuz und quer in seinem Reich unterwegs war, an den Hof kam? Was musste da alles gestemmt werden? Und: Was ist dran an der Geschichte, dass Heinrich die Königswürde bei der Vogeljagd angetragen worden sein soll? „Thietmar hat als Zeitzeuge eine gewisse Interpretation“, sagt Spindler.
Die Musiker aus Bamberg suchen sich jedes Jahr ein Thema, mit dem sie einen Ort und seine Zeitgeschichte besonders hervorheben. In Quedlinburg brachten sie 2014 in der Stiftskirche Lieder aus dem Quedlinburger Antiphonar zur Aufführung, eine Musikhandschrift aus dem 11. und 12. Jahrhundert, die Melodien und Texte aller Gesänge des Stundengebets enthält und von den Frauen im Quedlinburger Stift genutzt wurde.
In diesem Jahr geht es um eine Dynastie: die Ottonen, die 100 Jahre lang die europäische Geschichte geprägt haben und die Quedlinburg eine maßgebliche Rolle zukommen ließen. Die Aufführung verbindet dabei Jahrhunderte: Die Zeit reicht von Heinrich I. (876-936), der als erster deutscher König gilt, bis zu Heinrich II. (973/78-1024), der als Heiliger und letzter Kaiser der Ottonen in die Geschichte einging.
Karten gibt es an der Kasse der Stiftskirche, Tel. 03946/70 99 00.
(mz)