Städtebundtheater in Halberstadt Städtebundtheater in Halberstadt: Abschied von Ballettmeister Jaroslaw Jurasz

Halberstadt/MZ/KU - Der Tänzer und Choreograph Jaroslaw Jurasz, Ballettmeister am Nordharzer Städtebundtheater, ist am Dienstag nach langer Krankheit im Alter von 46 Jahren in einem Krankenhaus in Magdeburg gestorben. „Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod unseres Ballettmeisters erhalten. Seit zehn Jahren hat er mit seinen Choreografien die Ballettsparte des Nordharzer Städtebundtheaters geprägt und die Herzen unseres Publikums erreicht“, sagte Intendant Johannes Rieger.
Mit seinen opulenten wie gefühlvollen Inszenierungen war Jurasz bei den Ballettfreunden der Region beliebt: „Unvergessen bleiben etwa sein Shakespeare-Zyklus für die kleinen Spielstätten, seine zauberhaften Märchenballette, die bewegenden Arbeiten für die Halberstädter Domfestspiele und natürlich die großen Ballettabende in unseren Häusern“, so Rieger. In den ersten Jahren seiner Tätigkeit am Nordharzer Städtebundtheater stand Jurasz häufig auch als virtuos-ausdrucksstarker Tänzer auf der Bühne, der Inszenierungen wie Peer Gynt, Alexis Zorbas und Dracula geprägt hat.
Anerkennung auch überregional
„Seine Arbeit hat für unsere Ballettsparte auch überregional viel Anerkennung und Bewunderung errungen, sei es in der Fachpresse oder bei umjubelten Gastspielen wie etwa mit ’Clockwork Orange’ bei den Landesbühnentagen im Frühjahr 2013“, erinnert der Intendant an Jurasz’ Schaffen.
Sein jüngstes Projekt „Giselle“ konnte Jurasz nicht beenden; die Arbeit wurde von seiner Compagnie und der Tänzerin Gabriela Gilardi vom Anhaltischen Theater Dessau, einst seine Assistentin am Städtebundtheater, fortgeführt. „Wir sind sehr froh, dass Jarek, wie er liebevoll im Haus genannt wurde, sich vom Krankenbett am großartigen Erfolg der Inszenierung freute und er auch aus der Ferne immer an ’sein’ Ensemble und zukünftige Projekte dachte“, so Rieger. „In vielen Telefonaten haben wir Pläne bis zur übernächsten Spielzeit geschmiedet. Es ist ihm nun nicht mehr vergönnt, diese Vorhaben zu verwirklichen.“
Mit der Neueinstudierung seines ersten Dom-Balletts „Die erste Schuld“ für die diesjährigen Domfestspiele nimmt das Haus Abschied „von einem großen Künstler und wunderbaren Menschen“, so der Intendant. „Wir sind von großer Dankbarkeit erfüllt für seine großartige Arbeit an unserem Haus.“