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Staatsanwaltschaft und Gutachter prüfen Todessturz

Von Frank Ruprecht 26.08.2008, 17:45

Quedlinburg/Wegeleben/MZ. - Aus bislang ungeklärter Ursache löste sich das Sicherungsseil, der aus Erfurt stammende Mann stürzte innerhalb der Röhre des Windrades 50 Meter in die Tiefe und erlag wenig später seinen Verletzungen (die MZ berichtete). Was und wie alles passiert sein könnte, wird nun von der Staatsanwaltschaft Halberstadt untersucht. "Diese hat den Fall übernommen und einen Gutachter beauftragt, alles genauestens zu untersuchen.

Zumindest hatte der Mann das Anseilgeschirr um, wie festgestellt wurde", sagte Dr. Uwe Heuck vom Landesamt für Verbraucherschutz, Gewerbeaufsichtsamt West in Halberstadt. Er hat gestern fast den ganzen Tag am Unglücksort mit Untersuchungen verbracht. Nach den ersten Eindrücken sei es nicht so einfach, den Hergang zu beurteilen. "Es kann noch keiner sagen, ob sich das Sicherungsseil irgendwie ausgeklinkt hat. Es ist kaum möglich", mutmaßt Dr. Heuck.

"Die Arbeiten wurden nach dem Unglück sofort eingestellt, damit die Unfallursache von den zuständigen Stellen ermittelt werden kann", sagte Klaus Kaiser, Vorstandsmitglied der Windpark Wegeleben GmbH mit Sitz in München. Weitere sieben Monteure waren damit beschäftigt, das oberste Turm-Segment mit den übrigen Elementen zu verbinden. Dafür war der Verunglückte mit Hilfe einer Seilwinde ein Stück in das Innere des Turmes herabgelassen worden.

Seit einigen Monaten lässt die GmbH von Enercon, dem größten deutschen Hersteller von Windenergieanlagen, eine so genannte Ergänzungsanlage im bestehenden Windpark aufbauen. Enercon-Sprecher Volker Uphoff kann sich derweil zum Fall nicht konkret äußern. "Wir können zu dem tragischen Vorfall leider keine weiteren Informationen geben", heißt es in einer Mitteilung von Enercon.