Simson-Treffen Simson-Treffen: Zweitakt-Duft in der Harz-Luft

Reinstedt/MZ - Mit etwa 1000 Teilnehmern war am Wochenende das 14. Simson-Treffen auf den Reinstedter Harz-Ring das bisher wohl erfolgreichste. Bei herrlichem Hochsommerwetter erlebten die Mopedfreunde der traditionsreichen thüringer Fahrzeugfirma drei tolle Tage auf der Kartbahn sowie dem gesamten Gelände rings um die Rennstrecke.
Für die Besucher gab es jede Menge zu bestaunen, denn es gingen nicht nur „gewöhnliche“ Mopeds auf die Piste, sondern es gab auch so manchen interessanten Eigenbau zu sehen. So zum Beispiel die Umkonstruktion des einstigen S 50 von Danny Stenzel aus Leuna. Der hatte dem kleinen Stadtflitzer einen Motor mit 130 Kubikzentimetern Hubraum, 30 PS und einem Fünfgang-Getriebe verpasst. Damit alles noch etwas wertvoller ist, gab es an ihm auch noch mit 24 Karat vergoldete Speichen nebst ebenso goldener Hupe. Das alles jedoch nicht für den Straßenverkehr zugelassen, sondern zum Bestaunen daheim oder während einer Ausfahrt wie dieser auf dem Harz-Ring.
Motorenweitwurf und Motorenstemmen
Der 20 Mitglieder zählende Reinstedter Motorsportclub Anhalt e. V. um dessen Chef Wolfgang Tiebe hatte das Treffen wieder ausgerichtet. Die Teilnehmer waren aus ganz Deutschland angereist, einige sogar aus der Schweiz. Und einer kam gar per Moped-Achse aus der rheinland-pfälzischen Stadt Mainz in das Dorf am Harzrand gefahren. „Sport und Spaß machen stets unsere in ganz Deutschland wohl einzigartigen Treffen aus“, betont der Vereinsvorstand. So gab es neben verschiedenen Rennen, Gelände-Parcours und freiem Fahren in unterschiedlichen Klassen auch Spaßveranstaltungen wie den Wettbewerb um das langsamste Moped, einen Motorenweitwurf und ein Motorenstemmen, ein Schlamm-Triathlon sowie die Wahl des schönsten Mopeds aller Teilnehmer.
Simson ist die Kurzbezeichnung eines ehemaligen Waffen- und Fahrzeugherstellers, der im Laufe seiner Geschichte mehrmals umstrukturiert und auch umbenannt wurde. Das ursprüngliche Unternehmen wurde 1856 von den beiden jüdischen Brüdern Löb und Moses Simson in der thüringischen Stadt Suhl gegründet.
Mitte der 1950er Jahre stieg die Firma in die Produktion „kleinmotorisierter Zweiräder“ ein - die Mopeds SR1 und SR2 sowie der Kleinroller KR50, ein „Schwalbe“-Vorgänger, entstanden.
Bei der Zwangsversteigerung des Betriebs im Jahr 2003 wurde die MZA Meyer-Zweiradtechnik-Ahnatal GmbH Eigentümer der Waren- und Lagerbestände.
Bis zum späten Samstagabend ging es schließlich mit den Siegerehrungen aus allen Wettbewerben sowie weiteren Runden auf dem Harz-Ring weiter. In einer kleinen Ausstellung konnten den ganzen Tag über die unterschiedlichsten Fahrzeuge vom hochgestylten Moped ob SR 2, S 50 oder Schwalbe bis zu Eigenbauten mit zwei Simson-Motoren oder als Dreirad von den Besuchern bewundert werden.
