Selber pflücken nur an der B 185
Landkreis/MZ. - Aber es gibt noch Obstbauern, die die süßen Früchte direkt vom Feld oder Baum anbieten.
Doch deren Zahl hält sich im Landkreis Quedlinburg absolut in Grenzen - auch das Angebot, sich die Erdbeere vom Feld des Obstbauern selbst pflücken. Nur einen Standort gibt es hinter Ballenstedt an der B 185 in Richtung Aschersleben beim Obstbauern Horst Baumgras, der seit vier Jahren selbständig ist. Der Weg dorthin ist schnell zu finden. Denn riesige Schilder mit einer knallroten Erdbeere weisen den Weg bis zum ein Hektar großen Erdbeerfeld wo Bärbel Meier bereits gepflückte Erdbeeren verkauft oder über die Selbstpflücker wacht. Erst am Mittwoch begann die offizielle Pflücksaison. "Und es waren auch schon fünf Leute hier", erzählte sie knapp drei Stunden nach der Öffnung.
Die Erdbeeren, die ganz natürlich wachsen und reifen, nicht abgedeckt oder gegen Unkraut gespritzt sind, befinden sich im ersten Standjahr, wie es im Fachjargon heißt. "Alle zwei Jahre wird dann neu gepflanzt", erklärt Bärbel Meier den Zyklus. Allerdings gehören auch Kirschen zum Angebot, doch die können von den Kunden nicht selbst gepflückt werden. Die gibt es dann im eigenen Hofladen in Radisleben. Wer Erdbeeren von Baumgras` Feld selber pflücken möchte, kann dies täglich von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 8 bis 16 Uhr tun.
Frische Erdbeeren und Kirschen bietet auch Detlev Günther im Hofladen Quarmbach kurz hinter dem Quedlinburger Ortsteil Quarmbeck in Richtung Bad Suderode an. Selber pflücken lässt er die Kunden nicht mehr, weil auch zu viel Schaden angerichtet wurde. Mittlerweile hat Günther auch die Anbaufläche reduziert - von drei auf 0,8 Hektar. Grund dafür waren auch die Niedrigpreise für Erdbeeren in den Großmärkten, was seinem Geschäft schadete. "Die Preise waren im Keller", erzählte er. So ist er im vorigen Jahr auf sage und schreibe 15 Tonnen Erdbeeren regelrecht sitzen geblieben, musste sie einfach hängen lassen und ist "mit der Walze drüber". Zwei Hektar Erdbeerfeld hat er dann umgepflügt und nun Weizen angebaut. Der Rest der Fläche reicht, um in seinem Hofladen noch verkaufen zu können. Und auch nur wenige Leute, die seit zig Jahren zu den Stammkunden zählen, lässt Detlev Günther selber pflücken. Wenn irgendwann die Nachfrage an Obst direkt vom Feld steigen wieder sollte, denkt Günther an eine Erweiterung des Anbaus nach. Täglich ist hier ab 6 bis 18 Uhr geöffnet, Sonntag nur bis Mittag.
Kirschen jeglicher Sorten frisch vom Baum bietet auch dieses Jahr Werner Rasehorn, Landwirtschaft und Obstbau, in Richtung Timmenrode von Thale oder Warnstedt (L 92)aus kommend an. Zurzeit sind drei Saisonkräfte eingestellt, die die Kirschen auf der 13 Hektar großen Plantage von den Bäumen holen. Später wird auf fünf Kräfte aufgestockt. Kunden können auch hier nicht selbst Hand anlegen. "Wir pflücken selber", sagte Ines Rasehorn. Im Angebot sind Süßkirschen, späte Süßkirschen und auch Sauerkirschen. Ab 14 Uhr wird bei Rasehorn an der Straße verkauft. "Vielleicht geht es ab nächste Woche schon eher los", stellt Frau Rasehorn in Aussicht. Auskünfte darüber gibt es unter der Telefonnummer 03947 / 64011.