Schlossberg Quedlinburg Schlossberg Quedlinburg: Bauhof will Ordnung schaffen

Quedlinburg/MZ - Die Gärten am Quedlinburger Schlossberg sind nicht unbedingt ein Aushängeschild. Das soll sich ändern. Im Wirtschaftsausschuss des Stadtrates wurde jetzt über die weitere Vorgehensweise zur Verbesserung des Erscheinungsbildes rund um den Schlossberg gesprochen. Vorausgegangen war ein Antrag von Stadtrat Wolfgang Döcke (FDP), sich dem Thema anzunehmen.
Unterhalb der hohen Umfassungsmauern des Quedlinburger Schlossbergs befinden sich nicht nur Gärten, sondern an einigen Stellen auch Brachflächen. Die Gärten sind zum Teil verpachtet, wenige in Privatbesitz. Besonders auf den Brachflächen müsste Ordnung geschaffen werden. Zudem ist eine kleine Stützmauer auf der Nordseite, an der Straße Schlossberg, nicht mehr standsicher. Sie wurde abgestützt und müsste instand gesetzt werden.
Baufachbereichsleiter Thomas Malnati informierte darüber, dass es etwa zwölf Grundstücke unterhalb der hohen Umfassungsmauern des Schlossberges gibt, sowohl auf der Nord-, als auch auf der Südseite. Die untere Stützmauer neben der Treppe zu Stiftskirche und zum Museum hinauf sei derzeit mit einem Absperrzaun gesichert.
Finanzierung muss geklärt werden
Der Eigentümer müsste sie sanieren, ist laut Informationen des Fachbereichsleiter dazu aber finanziell nicht in der Lage. Es gebe Gespräche, um die Fläche in Eigentum der Stadt zu übertragen. Dann könnte die Stadt sich um Fördermittel bemühen. Der Fachbereichsleiter erachtet es als sinnvoll, wenn die Flächen der Stadt gehören. Sie den Anwohnern zur Nutzung zu überlassen sei eine gute Lösung, sie müsse einhergehen mit einer Pflege der Flächen.
Einige Gärten werden aber auch nicht mehr genutzt und sehen entsprechend aus. An der Wassertorstraße, auf der Südseite befindet sich dagegen der Weinberg in Nutzung durch einen Gartenbaubetrieb. Die Fläche daneben steht leer, ehe dann einige Meter weiter Anwohner die Areale für sich hergerichtet haben.
Bauhofleiterin Kerstin Held berichtete, dass rund um den Schlossberg für Ordnung gesorgt werden soll. Es gehe darum, ein ansehnliches Bild im Bereich des Welterbes zu schaffen. Dazu müssten auf der nicht genutzten Fläche auf der Südseite zum Beispiel Büsche beseitigt werden. Verwahrlost stellt sich der Bereich über den Klippen an der Westseite dar. Der die Fläche abgrenzende Zaum muss repariert werden. „Zur Gefahrenabwehr muss dort dringend etwas getan werden“, erklärte die Bauhof-Chefin. Zuvor hatten Kinder dort gespielt und eine Laube aus DDR-Zeiten nach und nach zerstört. Die Fläche wird bereits seit Jahren nicht mehr genutzt.
Nutzungspläne sind nicht neu
Bauhof-Mitarbeiter Kai Wiebensohn erinnerte daran, dass bereits seit dem Jahr 2006 ein denkmalpflegerischer Rahmenplan besteht, der auch die Hanggärten am Schlossberg einbezieht. Für die Nordseite ist danach die Nutzung als Privatgärten vorgesehen. „Das wird auch so bleiben“, sagte der Bauhof-Mitarbeiter. Es müsse aber dafür gesorgt werden, dass der Bereich direkt unterhalb der hohen Stützmauern in Ordnung gebracht werden kann. Auf der Südseite soll die ungenutzte Fläche in Zusammenarbeit mit dem Teutloff-Bildungswerk auf Vordermann gebracht werden. Es werde geprüft, ob ein Projekt „Aktiv zur Rente“ möglich sei.
„Wir gehen davon aus, dass die notwendigen Arbeiten in drei Jahren abgeschlossen werden können“, erklärte Kai Wiebensohn. Entstehen soll eine Obstwiese mit dauerhaften Gewächsen unter den Bäumen. Das Vorhaben werde mit der Unteren Denkmalbehörde beim Landkreis abgestimmt. Vorher war das Areal als Lagerplatz für Baumaterialien bei der Sanierung der Schlossbergmauern genutzt worden. Auf die Beräumung der Westseite unterhalb des Schlosses könnte sich das Projekt ebenso erstrecken.