RÜCKBLICK AUF 2022 Ditfurts Bürgermeister: „Der Tourismus liefert Perspektiven“
Bürgermeister blickt zurück auf 2022: Das künftige Wohngebiet und die Campinggemeinde sind Themen bei Matthias Hellmanns Bilanz für Ditfurt.

In Ditfurt sind im Jahr 2022 einige Weichen für die Zukunft gestellt worden. Beispielsweise vergab der Gemeinderat Anfang des Jahres den Auftrag zum Bau des Aufzugs im Heimatmuseum – „Arbeitsstart war aber erst im Dezember“, unter anderem wegen Lieferproblemen, sagt Bürgermeister Matthias Hellmann. Spätestens im März 2023 soll der Lift die Besucher barrierefrei befördern.
Im Frühjahr 2022 wurde die Umgestaltung des Friedhofs auf den Weg gebracht: Auf einem Teil soll nicht mehr bestattet werden. „Die Flächen sind aber nicht weg, wenn Ditfurt wieder wächst“, so Hellmann. „Wir haben den Friedhof in den letzten Jahren aufgeräumt, er ist schön geworden.“ Im Juni wurde der Bebauungsplan beschlossen für einen Solarpark auf der ehemaligen Radarstation. Die früheren Windräder durften aus rechtlichen Gründen nicht erneuert werden. Die Solaranlagen werden 2023 errichtet.
Es folgte ein heißer Sommer in zweifacher Hinsicht: Das Wetter lockte besonders viele Gäste an den Ditfurter See, und es entbrannte um die Idee eines Ferienparks eine hitzige Diskussion, blickt Hellmann zurück, er selber wurde persönlich angegangen. Es ging um eine Anfrage, ein Ferienangebot im großen Maßstab zu schaffen. „Für mich war das ein normaler Vorgang, die Grundstückseigentümer haben sich aber überfahren gefühlt“, so der Bürgermeister, der einräumt, anfangs nicht gut kommuniziert zu haben.
Das Vorhaben ist vom Tisch, aber positiv ist, dass eine offene Arbeitsgruppe (AG) entstand. Diese macht sich Gedanken, gibt Vorschläge an den Rat. Für Probleme wie die Parksituation – im Sommer stellten See-Besucher ihre Autos einfach vor Hofeinfahrten – wurden Lösungen gefunden. So hat die Gemeinde ein Ackerstück gekauft, das ab diesem Sommer Stellflächen bietet.
Das Geld stammt aus dem Nachtragshaushalt. Das gilt auch für den Kauf von einem Stück des einstigen Güterbahnhofs. Dort will Ditfurt einen „Park and Ride“-Parkplatz bauen für den künftigen Haltepunkt der Bahn auf ortszugewandter Seite. Das könnte 2025 fertig sein.
Dann stehen wohl auch erste Häuser im neuen Wohngebiet an der Harslebener Straße. Dieses wurde 2022 auf den Weg gebracht, genauso wie die Campinggemeinde: Ditfurt schließt sich einem Portal für Wohnmobil-Stellplätze an. Über diese berät die AG. „Der Tourismus liefert Perspektiven: Zum Beispiel können kleine Häuser, die kaum zu verkaufen sind, in Ferienwohnungen umgebaut werden.“
Hellmann freut sich über die Entwicklung. So ist die Einwohnerzahl auch im vergangenen Jahr wieder gewachsen, Vereine haben neue Mitglieder. Und Ditfurter engagierten sich, als Ukrainer aufgenommen wurden.