Ritter erobern Warnstedt
Warnstedt/MZ. - Noch ist das Drehteam auf der Burg in Querfurt. Dort wurde es laut einem Zeitungsbericht von einem Hubschrauber genervt. Der gerade gedrehte Abschnitt musste eingestampft werden, denn der Streifen spielt im 13. Jahrhundert. "1 1 / 2 Ritter" heißt der neue Film von und mit Til Schweiger, mit dabei unter anderen Dieter Hallervorden.
Doch nicht nur Querfurt ist Drehort, sondern auch Blankenburg und die Mühle in Warnstedt. Wie das Drehteam auf die Windmühle im Thalenser Ortsteil gekommen ist, weiß Ortsbürgermeister Günter Freist nicht genau. Vielleicht haben die Filmleute auf dem Weg nach Blankenburg die Mühle gesehen und sie kurzerhand als weiteren Drehort auserkoren, denkt er. Auf jeden Fall waren schon einige Male mehrere Leute der Filmcrew da, haben die Mühle begutachtet, ausgemessen und Zeichnungen für die Kulissen gefertigt.
Mit dem Aufbau soll es bereits am Montag losgehen, denn die drei geplanten Drehtage sind vom 9. bis 11. Juni, also in zwei Wochen. Die Warnstedter Mühle wird für den Film regelrecht eingerüstet, zeigt Günter Freist auf einer Zeichnung. Da sind Palisadenwände aus Holz und eine Art "Laufsteg" dargestellt, die unter anderem die Mühle von der Straße abschotten. Es wäre schließlich nicht filmgerecht, wenn an Ritter Schweiger, Regisseur und Hauptdarsteller, ein Bus oder Pkw vorbeifährt. Auch der Ort Warnstedt soll im Film nicht zu sehen sein.
Der "Laufsteg" wird gebaut, damit die Schauspieler auf der Seite in die Mühle gelangen, die dem Regisseur am besten gefällt. Hinter der dortige Tür versperrt aber ein Stromverteiler den Weg. Die andere Tür sagte den Leuten nicht zu, nennt Günter Freist den Grund für den Aufwand. Windmühlen hatten immer zwei Türen, erklärt er, denn wenn der obere Teil der Mühle in den Wind gedreht wurde, konnte es sein, dass eine Tür durch die Flügel versperrt wurde.
Rund 14 Tage soll der Kulissenaufbau für die drei Drehtage dauern, hat der Ortsbürgermeister erfahren. Er unterstützt, so weit er kann, die Filmleute: "Es ist schließlich auch Werbung für unseren Ort". Die Kulissen aus Holz will er nach dem Dreh selbst mit Leuten aus der Gemeinde abbauen und für Projekte im Ort nutzen. Unter anderem ist auch ein kleiner Teich von den Filmleuten geplant: Material Plastik, das hinter Kulissen versteckt wird. Der Teich kann für den Kindergarten genutzt werden, sieht er auch dafür einen Nutzen.
Ansonsten geht Günter Freist die Sache gelassen an, die da für zwei Wochen und drei Tage auf den kleinen Ort einstürmt: "Es wird schon alles klappen, an uns soll es nicht liegen." Ein paar Einschränkungen dürfte es geben. Die Straße zwischen Warnstedt und Weddersleben, unterhalb der Mühle, muss wahrscheinlich gesperrt werden. Und ob jeder ein Autogramm von Til Schweiger erhalten wird? - Da ist sich Günter Freist nicht ganz sicher.