Wieder Dreharbeiten im Welterbe Quedlinburger Hotel wird Haus des Konsuls
Otfried Preußlers „Räuber Hotzenplotz“ wird neu verfilmt. Dafür ist die Produktionsfirma auch nach Quedlinburg gekommen.

Quedlinburg - Die Freitreppe zur Terrasse des Schlosshotels „Zum Markgrafen“ ist mit Stoffbahnen verhängt, neben der Villa steht Filmtechnik, weitere wartet in Lkw vor dem Grundstück in der Wallstraße auf ihren Einsatz: Quedlinburg ist jetzt einmal mehr zur Kulisse für einen Film geworden. Ein Team der Münchener Produktionsfirma Claussen und Putz hat am Dienstag und Mittwoch an und in der Lindenbeinschen Villa Szenen für die Neuverfilmung von „Der Räuber Hotzenplotz“ gedreht.
„Otfried Preußlers gleichnamiger Bestseller feiert nächstes Jahr sein 60-jähriges Jubiläum und wurde bereits in 38 Sprachen übersetzt“, erklärt Anja Oster von der Just Publicity GmbH, die die Pressearbeit übernommen hat. Im kommenden Jahr - am 7. April 2022 - soll auch der neue Film in die Kinos kommen.
Keine Fotos, kein Zuschauen
Bei den Dreharbeiten selbst konnte nicht zugesehen oder fotografiert werden; Informationen stellte Anja Oster für die nächste Woche in Aussicht. Der Inhalt des Films aber folgt dem des Generationen bekannten Buchs: Kasperl und sein Freund Seppel machen sich auf, um den gerissenen Räuber Hotzenplotz zu fangen, der die Kaffeemühle der geliebten Großmutter gestohlen hat. Nur geraten sie dabei in die Hände des Räubers und des bösen Zauberers Petrosilius Zwackelmann. Bei diesem entdecken die beiden Freunde die wunderschöne Fee Amaryllis, die nun natürlich ebenfalls zu befreien ist. Wobei der ermittelnde Polizist Dimpfelmoser und die Hellseherin Schlotterbeck mit ihrem zum Krokodil mutierten Dackel Wasti für weiteres Durcheinander sorgen ...

Die Villa, die Georg Lindenbein 1898 an der Quedlinburger Stadtmauer erbauen ließ, ist im Film das Haus der Witwe Schlotterbeck. „Für die Frau des verstorbenen Konsuls Schlotterbeck wollten wir ein Haus als Motiv finden, welches eines Konsuls würdig wäre“, erklärt Tilman Lasch, der als Szenenbildner für die Kulissen beim „Räuber Hotzenplotz“ verantwortlich zeichnet. „Und da im Film das Haus der Witwe Schlotterbeck direkt am Ortseingang unseres fiktiven Städtchens steht, sollte es auch entsprechend repräsentativ sein.“ Sowohl von innen als auch von außen habe die Villa des Schlosshotels „Zum Markgrafen“ „am ehesten unserer Vorstellung entsprochen. Und so wurden wir schlussendlich in Quedlinburg fündig und das ist wahrlich ein Geschenk“, erklärt Tilman Lasch.
In Quedlinburg war die Villa der einzige Drehort. Zu Gast war die Produktionsfirma bereits auf der Burg Querfurt, folgen sollen noch einige Drehtage in Blankenburg. Zudem wird in Bayern und in der Schweiz gedreht - alles in allem an insgesamt rund 30 Tagen. Anfang Juli sollen die Dreharbeiten abgeschlossen sein.
Wer in der „prominent besetzten Kinderbuchverfilmung“ mitspielt, auch dazu soll es Anja Oster zufolge in der kommenden Woche weitere Informationen geben - einschließlich eines ersten Fotos von den Dreharbeiten. Sie verrät aber schon einmal: „Der österreichische Burgtheater-Star Nicholas Ofczarek spielt den Räuber Hotzenplotz.“ Der 40-Jährige spielte verschiedene Rollen bei den Salzburger Festspielen sowie in Kino- und Fernsehfilmen.
Nach den Kinoerfolgen „Die kleine Hexe“ und „Heidi“ sei „Räuber Hotzenplotz“ die dritte Produktion von Claussen und Putz, die in Ko-Produktion mit Zodiac Pictures und Studiokanal realisiert werde, so Anja Oster weiter. Unterstützt wird die Kinderbuchverfilmung unter anderem durch die Mitteldeutsche Medienförderung, aber auch von der Schweizer Seite. (mz)