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Tanzgala im Städtebundtheater Quedlinburg: Tanzgala der TSG GutsMuths im Städtebundtheater

Von Rita Kunze 05.06.2016, 09:33
Insgesamt 140 Teilnehmer machten bei der Tanzgala mit.
Insgesamt 140 Teilnehmer machten bei der Tanzgala mit. Marko Heiroth

Quedlinburg - Mit Rock ’n’ Roll und Petticoats holen die Mädchen vom Tanzensemble der TSG GutsMuths die 60er Jahre auf die Bühne des Nordharzer Städtebundtheaters: „Hairspray“ aus dem gleichnamigen Musical ist einer der schwungvollen Tänze, die das Ensemble am Wochenende bei der großen Tanzgala gezeigt hat.

Rund 140 Kinder und Erwachsene haben am Samstag und Sonntag mit mitreißenden Showtänzen und thematischen Choreografien ihre Freude am Tanz auf das Publikum übertragen.

Mittendrin Pauline, Anika, Juliane und Rhonda: Für die Schülerinnen war die Gala etwas ganz Besonderes, denn der zweite Teil der großen Show stand ganz im Zeichen einer zweiwöchigen Reise des Tanzensembles entlang der Ostküste der USA, an der die vier Mädchen teilnehmen.

Das Programm, das sie zwischen dem 5. und 19. Juli in verschiedenen Städten rund um den Lake Michigan präsentieren werden, haben sie bei der Tanzgala in Quedlinburg vorgestellt.

„Das ist ein Monsterprojekt, mit schnellen Umzügen und vielen Tänzen. Das ist von der Kraft her sehr anspruchsvoll“, sagt Juliane, die wie ihre Freundinnen seit 14 Jahren zum Tanzensemble gehört und zum ersten Mal ein so großes Projekt vor sich hat. 20 Tänze, „eine Mischung aus Modern Dance, Showtanz und Spitzentanz“, sagt Pauline, wollen sie in den USA zeigen.

Aufregung vor der Reise

Dass sie mitfahren dürfen, ist für die Mädchen etwas Großartiges: „Wir sind total aufgeregt. Nicht jede Tanzgruppe hat schließlich die Möglichkeit, an so einem Austauschprogramm teilzunehmen“, sagt Rhonda.

Das Tanzensemble Quedlinburg wurde 1971 gegründet und ist seit 1997 Mitglied der TSG GutsMuths Quedlinburg. Das Repertoire reicht von Klassik bis Moderne. Etwa 100 Mädchen und Jungen trainieren unter der Leitung von Corina Ehrig. Alle fünf Altersgruppen proben in der Sporthalle der Neustädter Grundschule in der Weberstraße in Quedlinburg. Weitere Informationen gibt es unter www.quedlinburg-ballett.de. (mz)

Möglich wird die Reise durch den Kontakt der TSG GutsMuths zum Blue Lake Camp of Fine Arts in Michigan. Diese Non-Profit-Organisation bietet Ferienfreizeiten als internationales Austauschprogramm mitten im Wald mit künstlerischen Schwerpunkten wie Musik, Schauspiel oder eben Tanz an.

Die besten Teilnehmer dieser Camps dürfen auf Europa-Reise gehen; vor zwei Jahren waren Tänzer zur Gast in Quedlinburg. Ende dieses Monats werden wieder Teilnehmer des Blue Lake Camps das Tanzensemble der TSG GutsMuths besuchen und gemeinsam mit den Quedlinburgern tanzen.

Die freuen sich schon darauf: „Das ist eine tolle Erfahrung, nicht nur wegen ihrer Art zu tanzen. Sie sind von der Mentalität her anders“, sagt Anika, die sich an die Begegnungen vor zwei Jahren erinnert.

Im Blue Lake Camp gehe es auch „viel, viel strenger“ zu als in der Turnhalle der Neustädter Grundschule, wo sie selbst jede Woche trainieren, meinen die vier: „Wer im Camp eine Minute zu spät kommt, der muss zehn Liegestütze machen. Wenn man da eine halbe Stunde zu spät kommt...“ Rhonda mag lieber nicht daran denken.

Das Camp bei Michigan werden sich die Quedlinburger bei ihrer Tour entlang der Ostküste auch ansehen können, sagt Ensembleleiterin Corina Ehrig. Insgesamt rund 2 000 Kilometer werden die 24 Jugendlichen und sechs Erwachsenen in den zwei Wochen zurücklegen und dabei den Lake Michigan umrunden. „Landschaftlich ist das unglaublich“, sagt Ehrig. „Wir sehen eine ganze Menge, das wird ganz spannend.“

Juliane und ihre Freundinnen sehen sich für diese Zeit auch als Repräsentantinnen von Quedlinburg: „Vielleicht können wir ein paar Vorurteile beseitigen“, sagt sie. „Zum Beispiel, dass wir Deutschen keinen Humor hätten.“

Auf der Bühne wollen sie das Gegenteil beweisen. Denn ihre liebsten Tänze sind die schwungvollen wie „Hairspray“, der Samba-lastige „Fireball“ von Rapper Pitbull oder die Choreografie zu den Umpa Lumpas, bekannt aus dem Film „Charly und die Schokoladenfabrik“.

Nachdenkliche Themen werden nicht ausgespart

Doch auch Nachdenkliches wollen sie zeigen, unter anderem mit „Money“ aus dem Musical „Cabaret“ oder den Contradancer. „Den haben wir uns gewünscht“, sagt Juliane. „Da geht es um Gegensätze, um Motive aus der Natur und ums Miteinander.“

Für Juliane, Pauline, Rhonda und Anika ist die USA-Reise zugleich der krönende Abschluss einer langen Gemeinschaft in der TSG GutsMuths. Die Mädchen beenden in diesem Sommer die Schule - und gehen dann neue Wege. (mz)

Das ensemble bringt ganz unterschiedliche Tanzstile auf die Bühne.
Das ensemble bringt ganz unterschiedliche Tanzstile auf die Bühne.
Marko Heiroth