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Quedlinburg Quedlinburg: Sackgassen nerven

Von Gerd Alpermann 14.08.2013, 18:53
Die Aufschüttung sichert den Zugang zu den Geschäften.
Die Aufschüttung sichert den Zugang zu den Geschäften. Detlef Anders Lizenz

QUedlinburg/MZ - Bagger und Radlader dominieren den Bereich zwischen Marktplatz und Stieg. Immer mal wieder verirrt sich aber ein Fußgänger in den Baustellenbereich. Plötzlich ist er von Zäunen umgeben. So geht es einer Frau, die vom Markt in die Breite Straße will. Sicherheit geht vor, aber sie funktioniert hier nicht immer. Der Durchgang ist derzeit nicht möglich. Die Umgestaltung des Quedlinburger Marktplatzes und der angrenzenden Straßen ist wahrscheinlich an seinen kritischsten Punkt gekommen. War an der Kreuzung Steinbrücke/Blasiistraße noch ein ständiger Durchgang gegeben, so ist das im Bereich Breite Straße/Stieg nicht so - zum Frust der dortigen Gewerbetreibenden. Sie fühlen sich allein gelassen.

Parallel zu den Arbeiten in der Breiten Straße soll der Giebel an der Ostseite des Quedlinburger Rathauses, neben dem Eingang zum ehemaligen Ratskeller, instand gesetzt werden. Bis diese Arbeiten beendet sind, kann die Pflasterung in diesem Bereich nicht erfolgen. Deshalb könnte es sein, dass die Straße erst im kommenden Jahr vollständig fertig gestellt werden kann. Entgegen den ursprünglichen Planungen werden jetzt die noch ausstehenden Tiefbauarbeiten in der Breiten Straße und auf dem Marktplatz in einem Zuge erledigt.   (gal)

Die Geschäfte sind zwar alle von Kunden erreichbar, doch vom Markt aus ist am Modegeschäft Hulsch Schluss, auf der gegenüberliegenden Seite ist das Café „Zum Roland“ der Endpunkt. Die zwei Sackgassen nerven Händler und Fußgänger. Verständnis können die Gewerbetreibenden und Händler dafür nicht aufbringen. Ihrer Meinung nach müsste der Platz ausreichen. „Die Situation ist schon schwierig genug“ sagt Matthias Appelt, „Da hätten wir schon mehr Entgegenkommen der Stadt erwartet.“ Ein Durchgang hätte die Situation sicher etwas entkrampft. Der Bilderrahmer spricht von 50 Prozent Umsatzeinbußen, Dieter Hulsch gar von 60 bis 70 Prozent.

Neben dem Durchgang fehlt auch eine übersichtliche Ausschilderung, wo die Fußgänger und Kunden entlanggehen können. Doch mehr als kleine Schildchen gibt es bisher nicht. Die Arbeiten gehen den Geschäftsleuten auch zu langsam. „Warum kann an dieser Stelle nicht in zwei Schichten gearbeitet werden“, fragen sie. Doch gerade zum Gildefest vor anderthalb Wochen ist am Sonnabend ausnahmsweise gearbeitet worden, genau zu der Zeit, als Martina Kubisch eine Modenschau veranstaltete, donnerte der Bagger. Das schaffe natürlich Frust, meint die Chefin vom Mode-Express.

Matthias Heyroth vom Roland-Café hat beobachtet, wie die Touristen und Fußgänger die Zäune am Wochenende wegschoben, um hindurchzukommen: „Könnte das nicht offiziell geschehen?“ Und kleine Schilder, dass die Geschäfte geöffnet seien, reichten bei weitem nicht. Die Zuwegung sollte mindestens zwei Meter breit sein, meinte er. Mit gemischten Gefühlen denken die Gewerbetreibenden auch daran, dass wahrscheinlich dieser Bereich der Breiten Straße in diesem Jahr nicht mehr gepflastert werden kann. „Dann trampeln die Besucher den ganzen Schlamm in die Geschäfte“, denkt sich Matthias Heyroth.

Und offensichtlich klappt auch der Informationsfluss nur bedingt. Gespräche mit Planer und Bauamtsvertreterin hat es schon gegeben. Da ist die Kritik überzogen. Den wöchentlichen Bauberatungstermin kennen dagegen nur wenige. Doch da wäre Gelegenheit, die Probleme immer wieder anzusprechen. Deshalb will sich nun Matthias Appelt dort am Dienstag jeder Woche einfinden, um die offenen Fragen anzusprechen.