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Quedlinburg Quedlinburg: Die Vielfalt schöner Dinge

Von sigrid dillge 27.08.2012, 16:13

quedlinburg/MZ. - Wunderschöne Keramiken, pfiffig geschnittene Westen und Jacken, bunte Tücher und Taschen, Schmuck in unterschiedlichster Form, Dekoratives aus Metall sowie Glassteinen und selbst Briefpapier waren im Angebot. Briefpapier in Zeiten der elektronischen Kommunikation, in der per E-Mai korrespondiert wird?

"Es gibt immer einen gewissen Prozentsatz Leute, die mit der Hand auf schönem Papier schreiben", weiß Peter Klarhorst, der in Wolfsburg eine Druckerei betreibt. Dort druckt er vor allem Naturmotive auf Karten, Papier unterschiedlicher Größen und auf Briefumschläge. Sein Angebot findet rege Nachfrage. "Im vergangenen Jahr kaufte eine Dame aus Quedlinburg bei mir ein Paket Briefkarten. Jetzt war sie gleich am ersten Markttag früh da und nahm gleich acht Pakete mit", erzählt Klarhorst. Er hat seinen Marktstand zum zweiten Mal in Quedlinburg und ist des Lobes voll: "Hier gibt es ein sehr nettes und sehr treues Publikum." Obwohl am Samstag der Besucherandrang nach seinem Geschmack etwas zu gering war, hatte er bereits guten Umsatz gemacht. Zu den "Rennern" in seinem Angebot gehören auch ganz besondere Weihnachtskarten. Auf einer ist die Weihnachtsgeschichte erzählt, auf einer anderen die vom Knecht Ruprecht. Klarhorst arbeitet mit einer Vielzahl von Künstlern zusammen, die die Motive für sein originelles Briefpapier liefern. Irmgard Lucht malte zum Beispiel die Naturserie mit Hausrotschwänzen, Wiesenstück, Feldlerche oder Winterlandschaft. Die Weihnachtsgeschichte stammt aus der Werkstatt der Kalligraphin Roma Fromme Monsees.

Zum ersten Mal war Ingrid Ulrich beim Kunsthandwerkermarkt in Quedlinburg. Die 60 Jahre alte Informatikerin aus dem Weißenfelser Ortsteil Uichteritz ist in ihrer Freizeit Schmuckdesignerin. Vor sieben Jahren entdeckte sie per Zufall die Möglichkeit, aus einem synthetischen Künstlerton mit unterschiedlichsten Techniken ungewöhnlichen Schmuck herzustellen. Inzwischen gehört sie zu den Könnerinnen auf ihrem Gebiet. Gemeinsam mit anderen Frauen aus dem deutschsprachigen Raum lädt sie jedes Jahr US-Amerikanerinnen, die Urheberinnen dieser Art des Schmuckmachens, zu Workshops ein. Die sehr leichten Ketten, Colliers, Armbänder, Ohrstecker und Ringe sind zum Teil ungeheuer farbenfroh oder bestechen durch das Aufnehmen besonderer Perspektiven, wie die Drei-D-Sicht. "Ich bin im Sommer auf vier bis fünf Märkten vertreten. In diesem Jahr war das beispielsweise das Kirschfest in Naumburg. Hier in Quedlinburg habe ich vor allem an Frauen um die 40 verkauft", sagte sie am Samstag.

"Auch Seifen sind kleine Kunstwerke", machte Ines Bodemeyer aus Gleichen im Landkreis Göttingen klar. An ihrem Stand duftete es nach Lavendel, Orange, Mango, Kakaobutter und anderen Genüssen. Wer wollte, konnte genau erfahren, welche Materialien die junge Frau für ihre im Kaltverfahren handgesiedeten Seifen benötigt. Und auch hier ging so manches der ganz individuell geformten und gemusterten Teile an einen neuen Besitzer. "Ich werde das Stück an meine Freundin verschenken. Die liebt handgemachte Seifen", verriet Helga Brinkmann aus der Nähe von Eisenach. Sie war am Samstag auf Stippvisite in Quedlinburg und somit per Zufall Kundin auf dem Kunsthandwerkermarkt.