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Weltliteratur in der Bockstraße Puppentheater von Anja Herbener in Quedlinburg: Der kleine Prinz ist gelandet

Von Rita Kunze 27.11.2018, 07:56
Anja Herbener bei den Proben für die Papiertheater-Inszenierung „Der kleine Prinz“. Premiere ist am kommenden Freitag.
Anja Herbener bei den Proben für die Papiertheater-Inszenierung „Der kleine Prinz“. Premiere ist am kommenden Freitag. Marco Junghans

Quedlinburg - Die Zuschauer sitzen ganz nah dran, wenn Anja Herbener „eine Stunde Weltliteratur“ auf der Bühne ihres Figurentheaters „Cirqu^onflexe“ in der Quedlinburger Bockstraße präsentiert. Wie der Held der Geschichte können sie eine andere Welt besuchen: „Mal’ mir ein Schaf“, sagt da nämlich ein kleines Wesen zu einem Piloten, der über der Wüste abgestürzt ist und dem sich nun ein riesengroßes Reich der Fantasie offenbart.

Mit der Aufführung von Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ entzieht sich Anja Herbener bewusst den üblichen Weihnachtsgeschichten, die dieser Tage auf vielen Bühnen gezeigt werden. „Aber es ist etwas fürs Herz“, sagt sie.

Ein Stück für Kinder und Erwachsene

Das Stück sei auch etwas für Erwachsene, die sich nicht nur als Begleitung fühlen dürfen. Vielleicht sollten sie auch ein Opernglas mitbringen: „Der kleine Prinz“ wird als Papiertheater aufgeführt, die Figuren sind nur wenige Zentimeter groß, ausgenommen eine Handpuppe, mit der Anja Herbener auch vor der Bühne agiert.

Damit jeder gut sehen kann, was auf der kleinen Bühne geschieht, ist die Zuschauerzahl bei jeder Vorstellung auf 25 begrenzt. „Papiertheater ist eigentlich eine Wohnzimmerbeschäftigung“, sagt die Puppenspielerin. „Es war gedacht für ein Familienpublikum zwischen den Jahren. Da hat man sich Opern ins Haus geholt - als Nachbildung des großen Theaters.“

Maximal 25 Zuschauer, damit jeder gut sehen kann

Zu den berühmten Unternehmen, die die passenden Ausschneidebögen herstellten, gehört der Verlag J. F. Schreiber aus Esslingen. Von dort stammt auch die handgemalte und restaurierte Inszenierung von „Peterchens Mondfahrt“ von 1954, die Anja Herbener im vergangenen Jahr aufgeführt hat.

Auch handgemalt, aber neu ist dagegen die aktuelle Inszenierung. Dafür hat Anja Herbener die Zeichnungen Saint-Exupérys auf das Papiertheater übertragen: „Jeder will diese Bilder und Zeichnungen sehen.“ Sie wird auf und hinter der Bühne agieren, dabei geht ihr ein Mitspieler zur Hand. Zur Aufführung gehört außerdem Musik, von der Anja Herbener viel selbst eingespielt hat.

Anja Herbener agiert auf und hinter der Bühne

In der Vorweihnachtszeit gibt es fünf Vorstellungen, die jeweils um 20 Uhr beginnen. Für die Premiere am Freitag, 30. November, gibt es noch sechs Restplätze, die Aufführungen am 5. und 14. Dezember sind bereits ausverkauft. Weitere Vorstellungen gibt es am Donnerstag, 6. Dezember, und Donnerstag, 20. Dezember.

Vom 8. bis 19. Dezember präsentiert sie außerdem „Oskar und die Dame in Rosa“. In der Regie von Arnold Hofheinz erzählt sie gemeinsam mit Sybill Güttner-Selka die Geschichte eines zehnjährigen Jungen, dessen unheilbare Krankheit seinem Leben ein Ende setzt.

Kerzen erinnern am 8. Dezember an verstorbene Kinder

Mit der Wiederaufnahme des Stückes am 8. Dezember erinnert Anja Herbener an den Weltgedenktag für Kinder, der am zweiten Sonntag im Dezember begangen wird: Um 19 Uhr werden weltweit Kerzen im Gedenken an verstorbene Kinder angezündet und sichtbar im Fenster platziert.

Außerdem auf dem Spielplan: „Das Marien-Leben“ von Rainer Maria Rilke, gelesen von Arnold Hofheinz und musikalisch gestaltet von Anja Herbener und Martin Orth, das ab 9. Dezember in vier Aufführungen zu erleben ist.

Karten gibt es über eventim-light.com und über 03946/8 19 56 27.

(mz)