1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Neustart : Neustart : Figurentheater "Cirqu^onflexe" eröffnet nach zehn Jahren Pause

Neustart  Neustart : Figurentheater "Cirqu^onflexe" eröffnet nach zehn Jahren Pause

Von Rita Kunze 15.06.2016, 17:50
Puppenspielerin Anja Herbener hat in ihrem Figurentheater "Cirqu^onflexe" in der Bockstraße Zuwachs bekommen: Neben Kaiserin Theophanu und deren Söhnchen Otto gibt es dort das pfiffige Hündchen Quedel, eine Klappmaulpuppe, die gern über alles redet, was in ihrer Stadt passiert.
Puppenspielerin Anja Herbener hat in ihrem Figurentheater "Cirqu^onflexe" in der Bockstraße Zuwachs bekommen: Neben Kaiserin Theophanu und deren Söhnchen Otto gibt es dort das pfiffige Hündchen Quedel, eine Klappmaulpuppe, die gern über alles redet, was in ihrer Stadt passiert. D. Anders

Quedlinburg - Braunes Fell, wild abstehende Ohren und große, liebe Augen: Das ist Quedel, erschaffen von Anja Herbener, die der Klappmaulpuppe Leben einhaucht. Der Hund ist der neue Star in ihrem Figurentheater „Cirquˆonflexe“ in der Quedlinburger Bockstraße, das nach zehn Jahren Pause am Freitag, 17. Juni, um 16 Uhr wieder eröffnet wird. Ihr Publikum wird Anja Herbener am Freitag gemeinsam mit dem knuffigen Wappentier der Stadt am Brunnen am Kornmarkt abholen, der die Geschichte Quedlinburgs zeigt.

Neuer Star: Klappmaulpuppe Quedel

„Quedel hat es mir schon immer angetan“, sagt die Puppenspielerin, die nach einem Kurs beim renommierten Puppenspieler Neville Tranter für sich entschieden hat, den Figuren in ihrem kleinen Theater Klappmaulpuppen hinzuzufügen. „Der Kurs hat mich verändert, ich wusste, das ist das, was ich machen möchte. Seitdem war ich auf der Suche nach der Klappmaulpuppe.“ Nun hat sie die gefunden - mit ganz besonderem Charakter: „Wer ein Klappmaul hat, der reißt’s auch auf“, sagt sie über Quedel, der über alles spreche, was es in der Stadt so sieht. Und das ist eine Menge: „Er war ja immer schon dabei, doch dass er eigentlich die Hauptfigur ist, merkt nur keiner...“

Sie sei „wild entschlossen, das jedes Jahr neu zu machen“, sagt Herbener über die Quedel-Inszenierung. Die beginnt mit der ganz alten Geschichte Quedlinburgs, mit Theopahnu und ihrem kleinen Sohn Otto, die kein Klappmaul haben, dafür sehr majestätisch aussehen und von Anja Herbener an der Hand geführt werden. „Das Spiel ist da komplett anders, ich gebe ihnen eine andere Rolle“, erklärt sie: „Theophanu ist zeitlos schön. Sie kann würdig wirken, auch ohne den Mund aufzumachen. Quedel ist viel beweglicher und hat eine Pfiffigkeit, die Theophanu nicht hat. Die muss sie auch nicht haben.“

Historische Recherche

Die Gesichtszüge der byzantinischen Prinzessin und späteren Kaiserin gestaltete sie nach einem Jahrhunderte alten Mosaik, das sie bei den Recherchen zur Geschichte entdeckt hatte.

Hund, Kaiserin und Kind zur Seite stehen natürlich die historisch bedeutenden Männer - wenngleich die Figuren etwas kleiner und flacher gehalten sind: „Sie stehen rum oder reiten weg“, beschreibt Herbener die Szenen, die sie sich für ihr erstes Stück über die Quedlinburger Geschichte ausgedacht hat. Sie selbst wird die Rolle der Mathilde von Quedlinburg und Erzählerin übernehmen.

Das Stück ist für Kinder ab sieben oder acht Jahren geeignet und für alle gedacht, „die sich amüsieren lassen wollen“, sagt die Puppenspielerin. Es sei ein „augenzwinkernder Blick auf die Stadt“, sagt sie. „Das hat auch etwas mit meiner Rückkehr zu tun.“

Regen könnte Strich durch die Wiedereröffnung machen

Für die Premiere hofft Anja Herbener auf schönes Wetter, auch wenn die Wettervorhersagen derzeit etwas anderes vermuten lassen. Sollte es nur leicht regnen, kann die Eröffnung wie geplant stattfinden. Bei starken Regengüssen fällt das Vorhaben allerdings im wahrsten Sinne ins Wasser - weil dann der Flur ihres Hauses , in dem auch das Theater untergebracht ist, überflutet sein kann.

Bis zum Oktober wird „Quedel, das Hündchen“ zu sehen sein. Im Winter will Anja Herbener die Stücke „Das tanzende Lamm“ und „Meine Frau, die Ilsebill“ zeigen. Familientheaterstücke, in denen die Kinder aufgefordert sind, an bestimmten Stellen mitzuspielen.

In Arbeit hat sie große Klappmaulpuppen für ein Opernprojekt, geplant ist außerdem die Inszenierung von „Der Wunderkasten“ nach einer Erzählung von Rafik Schami. (mz)

Puppenspielerin Anja Herbener mit den Puppen Theophanu und Otto.
Puppenspielerin Anja Herbener mit den Puppen Theophanu und Otto.
D. Anders