Sex mit Zehnjähriger? Prozess schwerer sexueller Missbrauch einer Zehnjährigen: Hatte Mann aus Quedlinburg Sex mit Adoptivtochter?

Quedlinburg - Vor dem Landgericht Magdeburg hat am Mittwoch der Prozess gegen einen 34-jährigen Mann aus Quedlinburg begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen dem 22. Januar 2016 und dem 4. März 2017 seine damals zehn bzw. elf Jahre alte Adoptivtochter in Quedlinburg und Gernrode sexuell missbraucht zu haben.
Insgesamt wird ihm 13-facher schwerer sexueller Missbrauch eines Kindes vorgeworfen. Von schwerem Missbrauch ist beispielsweise die Rede, wenn ein Erwachsener mit einem Kind „den Beischlaf vollzieht“, wie es in Paragraf 176a des Strafgesetzbuches heißt. Diese Taten werden in der Regel mit mindestens zweijähriger Haft bestraft.
Es geht um schweren sexueller Missbrauch eines 10 bzw. 11 Jahre alten Mädchens
In der Anklage heißt es, dass der Angeklagte gegen den Willen seiner Adoptivtochter mit ihr Geschlechtsverkehr gehabt habe. Bei dem Mädchen handelt es sich offenbar um die Tochter seiner geschiedenen Frau.
„Das Mädchen sagte, dass sie das nicht wolle und schubste ihn weg“, sagte die Staatsanwältin bei der Verlesung der Anklage. „Er hielt sie aber fest und wurde grober.“
Die Adoptivtochter habe zunächst nicht über die mutmaßlichen Taten gesprochen, weil sie Angst vor dem Angeklagten gehabt habe. „Er drohte damit, der Mutter etwas anzutun, wenn das Mädchen was sagt“, so die Staatsanwältin.
„Ich kann nicht viel dazu sagen“, erklärte der Angeklagte im Prozess am Landgericht Magdeburg
Der Angeklagte deutete zu Prozessbeginn an, sich zu den Vorwürfen äußern zu wollen. „Sie haben gehört, was man Ihnen zur Last legt, wollen Sie dazu Stellung nehmen?“, fragte die Vorsitzende Richterin der Jugendstrafkammer, Anne-Marie Seydell.
„Ich kann nicht viel dazu sagen“, erwiderte der Angeklagte. Wie er letztlich auf die schweren Vorwürfe seiner Adoptivtochter reagierte, ist bislang nicht bekannt, da der Prozess zum Schutz des Mädchens ohne Zuschauer weitergeführt wurde.
„Der Angeklagte hat im Ermittlungsverfahren die Taten bestritten“, teilte Landgerichtsprecher Christian Löffler jedoch im Vorfeld des Verfahrens mit. Deswegen sei ein aussagepsychologisches Gutachten eingeholt worden.
Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt. Unter anderem sollen eine Sachverständige und vier Zeugen gehört werden. Der nächste Termin ist der 28. November. (mz)